Produktvarianten im Paket Lagerwirtschaft

In diesem Thema wird beschrieben, wie sich eine VK-Auftragsposition auf einen Montageartikel mit einer Menge größer als eins im Programm Lagerwirtschaft auswirkt. LN zeigt die Produktvariante bei der Ein- und Auslagerung von FAS-Fertigungsartikeln an. Die FAS-Fertigungsartikel müssen Folgenummern im Bestand verwenden, damit LN jeden einzelnen zusammengestellten Artikel im Bestand wiedererkennt. Die Produktvariante wird in der Spezifikation gespeichert. Sie müssen Ladeeinheiten verwenden, um die eingegangene ID-Nummer und die Produktvariante in den Spezifikationen mit den zu liefernden ID-Nummern und der Spezifikation in der Auslagerung zu verknüpfen.

Sie können mehrere Artikel einer einzigen Konfiguration verkaufen, wobei der konfigurierte Artikel auf einer Montagelinie gebaut werden muss. Bei einer Bestellmenge größer als eins erstellt LN mehrere Montageaufträge, die mit einer VK-Auftragsposition verknüpft sind. Zur Identifikation der Produktvariante weisen die verschiedenen Montageaufträge und die VK-Auftragsposition die gleiche Spezifikation auf. Spezifikationen sind verfügbar, wenn das Kontrollkästchen Mehrere Artikel mit gleicher Konfiguration verkaufen im Programm Parameter Montageplanung (APL) (tiapl0500m000) aktiviert ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter:

Wenn eine Auftragsmenge auf einer VK-Auftragsposition größer ist als eins, enthält die VK-Auftragsposition eine Produktvariante, die die Konfiguration für die Auftragsmenge enthält. Die Produktvariante ist mit der Spezifikation verknüpft.

Beispiel

Wenn die Auftragsmenge für den Artikel Auto 10 lautet, bedeutet dies, dass diese 10 Autos eine identische Konfiguration aufweisen. In LN haben diese 10 Autos die gleiche Produktvariante.

Unabhängig von der Menge auf der VK-Auftragsposition ist die auf dem Montageauftrag angegebene Menge immer 1.

Beispiel

Wenn die Auftragsmenge für den Artikel Auto 10 ist, werden 10 Zusammenstellungsaufträge erstellt, nämlich ein Auftrag pro Auto. Dies bedeutet, dass mehrere Montageaufträge die gleiche Produktvariantenreferenz aufweisen können.

Wenn eine Auftragsmenge auf einer VK-Auftragsposition größer ist als eins, wird die ID-Nummer nicht auf der VK-Auftragsposition erfasst. Die Spezifikation, die die Variante enthält, wird verwendet, um die VK-Entnahme mit dem zusammengestellten Endprodukt im Bestand abzugleichen.

Unterstützung durch LN

Folgendes wird von LN unterstützt:

  1. Kundenauftragsbezogene Endmontage

    Ein Kunde bestellt eine bestimmte Konfiguration eines Montageartikels; bei der Fertigstellung wird der gefertigte Artikel vor der Lieferung an den Kunden jedoch zunächst dem Bestand hinzugefügt.

    Bei diesem Szenario wird ein VK-Auftrag für eine Produktvariante eingeben, der Montageauftrag wird verarbeitet, und das Endprodukt wird im Bestand empfangen. Beachten Sie, dass beim Wareneingang der Prüfschritt nur dann zu einem Korrekturauftrag mit negativer Menge führen kann, wenn der Artikel während der Prüfung abgelehnt oder zerstört wird. Während des Wareneingangs müssen durch die Produktvariante in der Spezifikation und der ID der Einlagerungsposition, die aus der LN Montageverwaltung stammt, eine Ladeeinheit generiert werden. Die Ladeeinheit speichert die eindeutige ID-Nummer und die Variante für den Artikel.

    Nach Abschluss des Montageauftrags wird der VK-Auftrag verarbeitet, und der Bestand wird auf der Basis der Auslagerung entnommen. Die Auslagerungsposition verfügt über die Produktvariante in der Spezifikation, die aus dem Modul LN Verkauf stammt und mit der gleichen Produktvariante wie die Wareneingänge verknüpft ist, die für den Montageauftrag abgeschlossen werden. Im Rahmen der Generierung des Auslagerungsvorschlags werden die Spezifikationen im Bestand mit den Spezifikationen der VK-Auftragsposition durch das Überprüfen der Produktvariante abgeglichen. Während der Entnahme- und Versandprozedur wird auch die Produktvariante der "Spezifikation der VK-Auftragsposition" angezeigt.

  2. Assembly to Order (Lieferung aus Position)

    Der Kunde bestellt eine bestimmte Konfiguration eines Montageartikels. Nach Abschluss der Montage wird dieser Artikel direkt von der Montagelinie an den Kunden geliefert.

  3. Assembly to Stock/Verkauf aus Bestand

    Auf der Basis einer Prognose wird eine bestimmte Konfiguration gebaut und in den Bestand aufgenommen. Anschließend wird dieser Artikel verkauft und aus dem Bestand für tatsächliche VK-Aufträge versendet.

    Bei diesem Szenario wird der Montageauftrag durch eine Prognose und nicht durch einen VK-Auftrag ausgelöst. Der Entnahme-VK-Auftrag ist nicht mit der Montage verknüpft. Wenn der VK-Auftrag erstellt wird, wird der Bestand mit der gleichen Produktvariante aus dem Lager entnommen.

Hinweis

Bei den Szenarios 1 (Assembly to Order mit Bestandspunkt) und 3 (Assembly to Stock/Verkauf aus Bestand), bei denen ein konfigurierter, montierter Artikel (Gefertigter/Montageartikel) dem Bestand hinzugefügt werden kann, kann die VK-Auftragsposition für einen konfigurierten Montageartikel eine Auftragsmenge größer als eins aufweisen.

Bei Szenario 2 {Assembly to Order (Lieferung aus Position)} ist die Menge der VK-Auftragsposition weiterhin auf ein Stück begrenzt. In diesem Fall muss ein generischer/FAS-Fertigungsartikel (Final Assembly Scheduling) auf der VK-Auftragsposition verwendet werden. Der Artikel kann nicht dem Bestand hinzugefügt werden.

Vorbedingungen

Für den Verkauf mehrerer Artikel einer Produktvariante gehen Sie wie folgt vor:

  • Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Montageverwaltung (ASC) im Programm Implementierte Software-Komponenten (tccom0100s000).

  • Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Mehrere Artikel mit gleicher Konfiguration verkaufen im Programm Parameter Montageplanung (APL) (tiapl0500m000).

    Anmerkung:

    • Sie müssen Ladeeinheiten für FAS-Fertigungsartikel verwenden, wenn Sie den Parameter Mehrere Artikel mit gleicher Konfiguration verkaufen auswählen.

    • Wenn Sie Reservierung und auftragsbezogene Festreservierung verwenden, muss Reservierungsebene für FAS-Fertigungsartikel im Programm Artikeldaten nach Lager (whwmd2510m000) gleich Physischer Artikel sein.

Reservierungsbestände

Sie müssen Reservierung und auftragsbezogene Festreservierung aktivieren, um Reservierungsbestände zu erstellen. Sie können Reservierungsbestände für Produktvarianten erstellen, um Bestand zu reservieren. Die Reservierungsbestände können automatisch generiert oder manuell eingegeben werden. Sie können Reservierungsbestände von den folgenden Stellen aus generieren:

  • Planungslauf in EP
  • Eingabe einer VK-Auftragsposition
  • Montageauftragsplanung

Wenn ein Reservierungsbestand für eine Produktvariante erstellt wird, wird der verfügbare Bestand der Produktvariante ohne Reservierung reduziert, und der verfügbare Bestand der Produktvariante mit Reservierung (wie für den Reservierungsbestand angegeben) wird erhöht. Außerdem wird der Bestand im Reservierungsbestand für die Produktvariante mit der neuen Reservierung erhöht.

Hinweis

Reservierungsbestände für Produktvarianten können nur dann erstellt werden, wenn verfügbarer, nicht reservierter Bestand für die benötigte Produktvariante vorhanden ist.

Auslagerungsvorschläge generieren

Der verfügbare Bestand für Produktvarianten für FAS-Fertigungsartikel ist immer Ladeeinheiten-Bestand. Daher behandelt der Auslagerungsvorschlag diese Produktvarianten für FAS-Fertigungsartikel so, als wenn Reservierungsebene gleich Physischer Artikel wäre.

Sie können die Reservierungsebene für FAS-Fertigungsartikel im Programm Artikeldaten nach Lager (whwmd2510m000) auf Physischer Artikel setzen.

Während der Generierung eines Auslagerungsvorschlags werden die Ladeeinheiten auf die folgenden Aspekte hin durchsucht:

  1. LN sucht nach Ladeeinheiten mit korrekten Spezifikationsinhalten. Die Spezifikationsinhalte der Ladeeinheiten müssen Eins-zu-eins mit den Spezifikationsinhalten der Auslagerungsposition übereinstimmen. Wenn kein Vorschlag gemacht wird, wird Schritt 2 ausgeführt.

  2. Wenn die Spezifikation der Auslagerungsposition Inhalte ohne Reservierungen enthält (z. B. nur eine Produktvariante), wird der Suchprozess für den Auslagerungsvorschlag nicht fortgesetzt.

  3. Wenn die Spezifikation der Auslagerungsposition Reservierungen und andere Inhalte enthält (z. B. eine Produktvariante), sucht der Auslagerungsvorschlag nach Ladeeinheiten mit den gleichen Spezifikationsinhalten, jedoch ohne Reservierungen und Inhalte und mit verfügbarem Reservierungsbestand im Programm Bestand nach Spezifikation (whwmd2519m000). Die Menge bis zum Bestand im Reservierungsbestand kann vorgeschlagen werden.

Wenn der Auslagerungsvorschlag erstellt wird, wird der auf Lagerplatzebene reservierte Bestand im Programm Bestand nach Spezifikation (whwmd2519m000) erhöht. Der auf Lagerplatzebene reservierte Bestand wird auch dann erhöht, wenn ein Teil des Reservierungsbestands vorgeschlagen wird.

Korrektur- und Inventurauftragspositionen

Das neue Feld "Produktvariante" kann nur für negative Bestandsänderungen verwaltet werden. Daher können verloren gegangene FAS-Fertigungsartikel aus dem Verwaltungssystem gelöscht werden.