Fremdvergabe mit Materialfluss für Werkstattreparatur/Depotreparatur

Wenn eine Unterbaugruppe fremdvergeben wird, wird eine ausgehende Unterbaugruppe angelegt, für die im Programm Arbeitsauftrag - Ausgehende Unterbaugruppen (tswcs4150m000) die Option Aktion für ausgehende Unterbaugruppe auf An Fremdleister gesetzt ist. Wenn diese Unterbaugruppe verarbeitet wird, wird eine Fremdleistung angelegt.

Wenn Sie die fremdvergebene Service-Leistung planen und freigeben, wird für den Kostenartikel eine sonstige Einsatzmittelposition angelegt, auf Basis derer dann eine Bestellanforderung oder eine Bestellung angelegt wird, wobei die ausgehende Unterbaugruppe in einer Materiallieferposition und in der Bestellposition enthalten ist. Materiallieferpositionen werden auch für das im Programm Bestellung - Materiallieferpositionen (tdpur4116m000) mit der fremdvergebenen Service-Leistung verknüpfte Material angelegt.

Hinweis

Die geplante Fremdvergabe (die Fremdleistung wird angelegt, wenn der Arbeitsauftrag angelegt wird) unterstützt nur den Materialfluss und nicht den Fluss des Endprodukts / der Unterbaugruppe.

Folgende Szenarien sind möglich:

Szenario 1: Ein Artikel wird an den Fremdleister gesendet und derselbe Artikel zurückerhalten.

Der Werkstattauftrag für den Artikel (mit ID-Nummer) kann manuell erstellt oder aus einer Problemmeldung generiert werden. Wenn der Artikel in der Teile-Instandhaltungsposition angegeben ist, wird der verbundene Arbeitsauftrag generiert. Weitere Informationen finden Sie unter Warenflüsse bei Fremdbearbeitung.

Für diese Arbeitsauftragsleistung wird nur dann eine Bestellung generiert, wenn das Kontrollkästchen Fremdvergeben markiert ist. Der zu reparierende Artikel wird durch Anlegen einer ausgehenden Unterbaugruppe festgelegt.

Um den zu reparierenden Artikel an den Fremdleister weiterzuleiten, wird aus dieser Materiallieferposition ein Umlagerungsauftrag generiert. Nach der Reparatur des Artikels sendet der Fremdleister diesen zurück an das Lager. Dort wird er unter der Bestellposition vereinnahmt. Anschließend wird der Artikel mithilfe einer eingehenden Unterbaugruppe für die Werkstatt entnommen. Der Arbeitsauftrag kann abgeschlossen werden, nachdem alle Service-Leistungen beendet sind und der verbundene Werkstattauftrag aktualisiert wurde. Der reparierte Artikel wird an den Kunden zurückgegeben und eine Rechnung kann an den Kunden gesendet werden. Die Eingangsrechnung wird mit dem Werkstattauftrag verrechnet und die vom Kunden gesendete Eingangsrechnung wird im ACP-Modul (Kreditorenbuchhaltung) verwaltet.

Hinweis

In diesem Szenario gehört der zu reparierende Artikel dem Kunden.

Szenario 2: Ein Artikel und Teile werden an den Fremdleister gesendet und derselbe reparierte Artikel zurückerhalten.

Der Vorgang der Fremdvergabe des Artikels ist identisch mit dem unter Szenario 1 beschriebenen, nur dass hier zusammen mit dem zu reparierenden Artikel eine zusätzliche Komponente an den Fremdleister gesendet wird. Diese Komponente wird in den Materiallieferpositionen angegeben.

Hinweis

Die zusätzliche Komponente kann sich im Firmeneigentum oder im Kundeneigentum befinden.

Um den zu reparierenden Artikel und die zusätzliche Komponente an den Fremdleister weiterzuleiten, wird aus dieser Materiallieferposition ein Umlagerungsauftrag generiert. Nach der Reparatur des Artikels sendet der Fremdleister diesen zurück an das Lager. Anschließend wird der Artikel für die Werkstatt entnommen. Der Arbeitsauftrag kann abgeschlossen werden, nachdem alle Service-Leistungen beendet sind und der verbundene Werkstattauftrag aktualisiert wurde. Der reparierte Artikel wird an den Kunden zurückgegeben und eine Rechnung kann an den Kunden gesendet werden. Die Eingangsrechnung wird mit dem Werkstattauftrag verrechnet und die vom Kunden gesendete Eingangsrechnung wird im ACP-Modul (Kreditorenbuchhaltung) verwaltet.

Hinweis
  • Wenn der Artikel vom Fremdleister zurückkommt und im Lager vereinnahmt wird, ist eine retrograde Abbuchung (Reduzierung des Bestands im virtuellen Lager) erforderlich.
  • In diesem Szenario gehört der zu reparierende Artikel dem Kunden.
Szenario 3: Ein Artikel und Materialien werden an den Fremdleister gesendet und derselbe reparierte Artikel und ein defektes Teil zurückerhalten.

Der Vorgang der Fremdvergabe des Artikels ist identisch mit dem unter Szenario 2 beschriebenen, nur dass hier der Fremdleister nach der Reparatur des Artikels diesen zusammen mit dem defekten Teil an das Lager zurückgibt.

Szenario 4: Artikel A mit der ID-Nummer 123 wird gesendet und Artikel A mit einer anderen ID-Nummer wird zurückerhalten.

In diesem Szenario wird der für die Reparatur vorgesehene Artikel zusammen mit der zusätzlichen Komponente an den Fremdleister gesendet. Um den zu reparierenden Artikel und die zusätzliche Komponente an den Fremdleister weiterzuleiten, wird aus der Materiallieferposition ein Umlagerungsauftrag generiert. Nach der Reparatur des Artikels sendet der Fremdleister diesen zurück an das Lager.

Weil der vom Fremdleister zurückkommende Artikel eine andere ID-Nummer aufweist als der gesendet Artikel, müssen in diesem Szenario die verbundenen Aufträge wie der Arbeitsauftrag und der Werkstattauftrag mit der neuen ID-Nummer aktualisiert werden.

Hinweis

Falls für die alte ID-Nummer ein Service-Vertrag festgelegt ist, aber keiner für die neue ID-Nummer, kann der Artikel nicht vereinnahmt werden. Daher empfiehlt es sich, einen Vertrag auf einer höheren Ebene, etwa der Artikelebene, zu definieren.

Szenario 5: Artikel A mit der ID-Nummer 123 wird gesendet und Artikel B mit einer anderen ID-Nummer wird zurückerhalten.

In diesem Szenario wird der für die Reparatur vorgesehene Artikel zusammen mit der zusätzlichen Komponente an den Fremdleister gesendet. Um den zu reparierenden Artikel und die zusätzliche Komponente an den Fremdleister weiterzuleiten, wird aus der Materiallieferposition ein Umlagerungsauftrag generiert. Nach der Reparatur des Artikels sendet der Fremdleister diesen zurück an das Lager.

Weil der vom Fremdleister zurückkommende Artikel eine andere ID-Nummer aufweist als der gesendete Artikel, müssen die verbundenen Aufträge wie der Arbeitsauftrag und der Werkstattauftrag mit der neuen ID-Nummer aktualisiert werden.

Hinweis

Falls für die alte ID-Nummer ein Service-Vertrag festgelegt ist, aber keiner für die neue ID-Nummer, kann der Artikel nicht vereinnahmt werden. Daher empfiehlt es sich, einen Vertrag auf einer höheren Ebene, etwa der Artikelebene, zu definieren.

Zur Unterstützung dieser Szenarien sind die folgenden Abläufe möglich:

  • Ein Endprodukt-/Unterbaugruppen-Fluss (an den und vom Fremdleister)
  • Ein Teile-(Material)-Fluss an den Fremdleister
  • Ein Fluss defekter Teile vom Fremdleister