Suche nach alternativem Material und Restmaterial

In diesem Hilfethema wird erläutert, wie und zu welchem Zeitpunkt LN für einen Produktionsauftrag automatisch ein alternatives Material anstelle eines Standardmaterials verwendet.

Ausführung der Prüfungen in LN

LN führt die Prüfungen nach alternativem Material nach den folgenden Gesichtspunkten durch:

  • Jedes alternative Material verfügt über eine Priorität.
  • Wenn LN passendes Restmaterial findet, wird dieses Material zuerst verwendet, auch wenn das Standardmaterial in ausreichender Menge verfügbar ist.
  • Wenn das Standardmaterial nicht am Lager vorhanden ist, verwendet LN zunächst die Alternative mit der höchsten Priorität. Wenn auch das Material nicht verfügbar ist, verwendet LN die Alternative mit der nächsten Priorität, usw.
Materialverfügbarkeit

LN verwendet die folgenden Verfahren, um zu ermitteln, ob ein Restmaterial oder ein alternatives Material zum Bedarfsdatum verfügbar ist:

  • Im Paket Unternehmensplanung
    prüft LN den frei verfügbaren Bestand des Materials.
  • Im Modul Produktion (SFC)
    prüft LN den zeitabhängen verfügbaren Bestand des Materials.
  • Im Paket Lagerwirtschaft
    prüft LN den vorhandenen Bestand des Materials.
Verteilen eines Materialbedarfs auf mehrere Materialien

Wenn für eine Stücklistenposition im Programm Stückliste (tibom1110m000) das Kontrollkästchen Mehrere Artikel zulässig markiert ist, kann LN ein Material auf mehrere alternative Materialien und das Originalmaterial aufteilen.

Mehrere Programme umfassen das Kontrollkästchen Mehrere Artikel zulässig:

  • Das Kontrollkästchen Mehrere Artikel zulässig im Programm Stückliste (tibom1110m000) ist beim Generieren von Auftragsvorschlägen und Produktionsaufträgen relevant.
  • Das Kontrollkästchen Mehrere Artikel zulässig im Programm Vorkalkulierter Materialbedarf (ticst0101m000) ist für das Programm Alternativen für vorkalkulierten Materialbedarf generieren (ticst0216m000) und beim Generieren der Auslagerungsvorschläge relevant.
Beispiel 1: Restmaterial

Material X-AKTUELL hat den älteren Artikel X-ALT ersetzt. Die folgende Tabelle zeigt die Bestandslage.

ArtikelBestandPriorität
X-ALT15Aufbrauchen
X-AKTUELL250(Standardartikel)

 

Für einen bestimmten Produktionsauftrag sind 100 Stück von Artikel X-AKTUELL erforderlich.

Wenn mehrere Artikel zulässig sind, verwendet LN die verbleibenden 15 Stück des Restmaterials (X-ALT) und 85 Stück des aktuellen Materials (X-AKTUELL).

Wenn mehrere Artikel nicht zulässig sind, verwendet LN das alte Material X-ALT nicht. Möglicherweise tritt zu einem späteren Zeitpunkt ein Materialbedarf von 15 Stück (oder geringer) auf; in diesem Fall verwendet LN das Restmaterial.

Beispiel 2: Alternatives Material

Für Material X wurden zwei Alternativen festgelegt: X1 und X2. Die folgende Tabelle zeigt die Bestandslage.

ArtikelBestandPriorität
X20(Standardartikel)
X1301
X212002

 

Für einen bestimmten Produktionsauftrag sind 100 Stück von Artikel X erforderlich.

Wenn mehrere Artikel zulässig sind, verwendet LN das folgende Material:

  • 20 Stück des Standardmaterials (X)
  • 30 Stück des ersten alternativen Materials (X1) und
  • 50 Stück des zweiten alternativen Materials (X2)

Wenn mehrere Artikel nicht zulässig sind, plant LN 100 Stück des alternativen Materials X2 ein, da keines der Materialien mit höherer Priorität in ausreichender Menge verfügbar ist.

Zeitpunkt der Prüfungen in LN

LN Kann die zeitliche Verfügbarkeit des Standardmaterials und alternativer Materialien zu einem oder mehreren Zeitpunkten im Ablauf eines Produktionsauftrags überprüfen:

  • LN führt diese Prüfungen aus, wenn bei der Auftragsplanung im Paket Unternehmensplanung Produktionsvorschläge generiert werden.
  • Wenn das Feld Alternativen automatisch auswählen im Programm Parameter Produktion (SFC) (tisfc0500m000) auf Bei Erstellung gesetzt ist, führt LN die Prüfung aus, wenn Sie einen Produktionsauftrag erstellen oder einen Produktionsvorschlag in das Modul Produktion (SFC) übertragen.
  • Wenn das Feld Alternativen automatisch auswählen im Programm Parameter Produktion (SFC) (tisfc0500m000) auf Bei Freigabe gesetzt ist, führt LN die Prüfung aus, wenn Sie einen Produktionsauftrag freigeben.
  • Sie können die Prüfungen auch manuell im Programm Alternativen für vorkalkulierten Materialbedarf generieren (ticst0216m000) ausführen.

    Sie können dieses Programm verwenden, bis der vorkalkulierte Materialbedarf festgeschrieben wird. Die vorkalkulierten Kosten werden eingefroren, wenn das Kontrollkästchen Vorkalkulierte Kosten eingefroren im Programm Vorkalkulierter Materialbedarf (ticst0101m000) markiert ist.

  • Bei der Generierung eines Auslagerungsvorschlags im Paket Lagerwirtschaft können Sie erneut prüfen, ob Materialunterdeckungen vorliegen, und alternatives Material auswählen. Sie müssen dazu das Kontrollkästchen Alternative Artikel bearbeiten im Programm Auslagerungsvorschläge verarbeiten (whinh4200m000) oder das Kontrollkästchen Alternative Artikel bearbeiten im Programm Auslagerungsvorschlag generieren (whinh4201m000) markieren.
Wiederholte Verfügbarkeitsprüfungen

Wenn LN die Überprüfung der Materialverfügbarkeit wiederholt und eine ausreichende Menge des aktuell ausgewählten Materials verfügbar ist, ändert LN die Materialreservierung im allgemeinen nicht, selbst wenn inzwischen ein alternatives Material mit einer höheren Priorität bzw. das Standardmaterial verfügbar ist. Damit wird verhindert, dass Materialreservierungen wiederholt geändert werden.

Wenn Sie jedoch sicherstellen möchten, dass das Standardmaterial bzw. das alternative Material mit der höchsten Priorität für einen Produktionsauftrag verwendet wird, können Sie jederzeit im Programm Alternativen für vorkalkulierten Materialbedarf generieren (ticst0216m000) alle möglichen Materialien erneut überprüfen. In diesem Fall müssen Sie das Kontrollkästchen Alternativen immer erneut berücksichtigen markieren.

Beispiel

Gegeben ist die folgende Ausgangslage:

  • Bei der Erstellung eines Produktionsauftrags verwendet LN einen alternativen Artikel, da voraussichtlich für den Standardartikel zum Materialreservierungsdatum eine Unterdeckung vorliegen wird.
  • Vor dem Reservierungsdatum für das Material erhalten Sie eine unerwartete Einlagerung für das Standardmaterial, die für den Materialbedarf ausreicht.
  • Anschließend generieren Sie den Auslagerungsvorschlag im Paket Lagerwirtschaft.

Ist das aktuell ausgewählte alternative Material verfügbar, so ändert LN die Materialreservierung nicht und verlagert das alternative Material aus dem Lager in die Werkstatt, unabhängig davon, ob das Standardmaterial verfügbar ist.

Wenn LN die Verfügbarkeit des Standardmaterials erneut überprüfen soll, rufen Sie das Programm Alternativen für vorkalkulierten Materialbedarf generieren (ticst0216m000) auf und markieren Sie das Kontrollkästchen Alternativen immer erneut berücksichtigen.