Überblick über vorläufige Erlöserkennung in Projektverwaltung (PCS)

Die Gründe für vorläufige Erlöserkennung

Wenn Sie im Modul Projektverwaltung (PCS) Produkte unter Verwendung von PCS-Projekten fertigen, müssen Sie häufig mit langen Laufzeiten arbeiten. Im Lauf der Projekte werden die nachkalkulierten Kosten erfasst. Erlöse und Selbstkosten können am Ende des PCS-Projekts ermittelt werden, wenn die Produkte fertiggestellt und ausgeliefert sind. Internationale Vorschriften zur Rechnungslegung wie beispielsweise IFRS (International Financial Reporting Standards) erfordern jedoch eine erhöhte Transparenz bei der Darstellung von Unternehmensdaten. Für an der Börse notierte Unternehmen muss die Erkennung von Kosten und Erlösen nicht nur am Ende eines Projekt möglich sein, sondern auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten während des Projekts.

Anhand von Erlöserkennung in PCS können Sie die vorläufigen Erlöse und Selbstkosten für ein noch nicht abgeschlossenes Projekt ermitteln, auch wenn noch kein Endprodukt ausgeliefert wurde.

Begriffserklärungen
  • Erlös
    Der eingehende Brutto-Cash-Flow als Gewinne, wie Kassenbestand, Forderungen und andere Aktiva während einer Rechnungsperiode. Erlöse resultieren aus den üblichen betrieblichen Maßnahmen eines Unternehmens, wie Verkauf von Waren oder Leistungen, sowie Zinsen, Lizenzgebühren und Dividenden.
  • Nachkalkulierte Kosten
    Die tatsächlichen Kosten für Fertigung, Zeiterfassung, Einkauf, Service, Buchhaltung, Lagerung und/oder ein PCS-Projekt.
  • Selbstkosten
    Eine Buchungsklassifizierung zur Ermittlung der direkten Material- und Lohnkosten sowie der zugeordneten Gemeinkosten, die innerhalb eines bestimmten Zeitpunkts mit den verkauften Produkten verknüpft sind.
  • Arbeit-in-Umlauf (AiU)
    Der Wert der nachkalkulierten Kosten und Ergebnisse, nach Abzug der auf das Projekt gebuchten Selbstkosten. Arbeit-in-Umlauf wird für die buchhalterische Berichtserstellung in der Bilanz verwendet. Wenn ein Projekt abgeschlossen ist, wird die Arbeit-in-Umlauf gelöscht.
Fertigstellungsgrad

Um die vorläufigen Selbstkosten und Erlöse zu einem bestimmten Zeitpunkt ermitteln zu können, müssen Sie zunächst den Prozentsatz ermitteln, zu dem die Arbeit am Projekt abgeschlossen ist. Zur Ermittlung des Fertigstellungsgrads gibt es drei unterschiedliche Verfahren:

  • Kosten bis dato
    Die nachkalkulierten Kosten, die bis zu einem bestimmten Datum aufgewendet wurden, dividiert durch die Summe der vorkalkulierten Kosten bei Fertigstellung. Beispiel: Die Summe der vorkalkulierten Kosten für das Projekt beträgt 1980,- EUR. Die nachkalkulierten Kosten bis zu dem Zeitpunkt, zu dem Sie die Erlöserkennung durchführen möchten, betragen 200,- EUR. Der Fertigstellungsgrad beträgt 200/1980 = 10.1%.
  • Fortschritt in Stunden
    Die nachkalkulierten Stunden, die bis zu einem bestimmten Datum aufgewendet wurden, dividiert durch die Summe der vorkalkulierten Stunden bei Fertigstellung. Beispiel: Die Summe der vorkalkulierten Stunden für das Projekt beträgt 500. Die nachkalkulierten Stunden bis zu dem Zeitpunkt, zu dem Sie die Erlöserkennung durchführen möchten, betragen 100. Der Fertigstellungsgrad beträgt 100/500 = 20%.
  • Manuell erfasst
    Ein Prozentsatz, der als Schätzwert angibt, wie weit die Arbeiten abgeschlossen sind. So geben Sie beispielsweise als Schätzwert an, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt 25% der Arbeit an Ihrem Projekt abgeschlossen sind.
Berechnen der vorläufigen Erlöse und Selbstkosten

Zur Berechnung der vorläufigen Erlöse zu einem bestimmten Zeitpunkt wird die folgende Berechnung ausgeführt:

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Zur Berechnung der vorläufigen Selbstkosten zu einem bestimmten Zeitpunkt wird die folgende Berechnung ausgeführt:

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