EK-Lieferabrufe

Ein EK-Lieferabruf ist ein Zeitplan für geplante Materiallieferungen. EK-Lieferabrufe unterstützen die langfristige Beschaffung mit häufigen Lieferungen. Normalerweise ist hierfür ein EK-Vertrag vorhanden. Alle Bedarfe für den gleichen Artikel, Lieferanten, Warenversender, die gleiche Einkaufsabteilung und das gleiche Lager werden in einem Lieferabruf festgehalten. EK-Lieferabrufe werden statt Standardbestellungen in Fällen verwendet, in denen jederzeit eine vollständige Sichtbarkeit und Zeitbezogenheit der Materialbedarfsdaten erforderlich ist. Mit EK-Lieferabrufen können die Lieferdaten/-zeiten pro Artikel detaillierter bestimmt werden.

Es gibt die folgenden Arten von EK-Lieferabrufen:

  • Abruf nach dem Bringprinzip
    Eine Liste zeitabhängiger Bedarfe, generiert von einem zentralen Planungssystem wie z. B. Unternehmensplanung oder Projekt, die an den Lieferanten gesendet werden. Abrufe nach dem Bringprinzip enthalten eine Prognose für langfristige und tatsächliche Aufträge für kurzfristige Zeiträume. Ein Abruf nach dem Bringprinzip ist ein nicht referenzierter Abruf.
  • Abruf mit Holprinzip-Prognose
    Eine Liste zeitabhängiger geplanter Bedarfe, generiert vom Paket Unternehmensplanung, die an den Lieferanten gesendet werden. Abrufe mit Holprinzip-Prognose werden nur für Prognosezwecke verwendet. Um die Artikel zu bestellen, muss ein Holprinzip-Abruf mit derselben Abrufnummer wie der Abruf mit Holprinzip-Prognose generiert werden. Ebenso wie ein Abruf nach dem Bringprinzip ist ein Abruf mit Holprinzip-Prognose ein nicht referenzierter Abruf.
  • Holprinzip-Abruf
    Eine Liste zeitabhängiger bestimmter Bedarfe von Einkaufsartikeln, ausgelöst durch das Modul Montageverwaltung oder das Paket Lagerwirtschaft (KANBAN, zeitabhängiger Meldebestand). Ein Holprinzip-Abruf ist ein referenzierter Abruf.
  • Das Generieren und Verarbeiten von Abrufen nach dem Bringprinzip umfasst mehrere Schritte.
  • Das Generieren und Verarbeiten von Abrufen mit Holprinzip-Prognose umfasst mehrere Schritte.
  • Das Generieren und Verarbeiten von Abrufen nach dem Holprinzip umfasst mehrere Schritte.
  • Mithilfe der folgenden Beschränkungen können Sie verhindern, dass Unternehmensplanung nicht-referenzierte EK-Lieferabrufpositionen generiert oder aktualisiert: die Einstellungen für den Festschreibungszeitraum, der Generierungshorizont der Raster, das Ablaufdatum des Vertrags und der Status Fest eingeplant der Abrufposition.
  • Sie können die Felder für Zusatzangaben verwenden, um zusätzliche Informationen in EK-Lieferabrufen zu hinterlegen. Diese Felder werden im Rahmen des Verfahrens verwendet. Sie werden beispielsweise im EK-Lieferabruf, der Bestellung, dem Lager-Dauerauftrag sowie im Rahmen des Wareneingangs im Paket Lagerwirtschaft verwendet.
  • Produktionssynchrone Abrufe sind Abrufe nach dem Holprinzip, die über das Modul Montageverwaltung durch das Materialbereitstellungssystem nach dem Holprinzip (auftragsbezogen) generiert werden. Um eine Position eines produktionssynchronen Abrufs aktualisieren zu können, muss der Montageauftrag, der zum Generieren der Position des produktionssynchronen Abrufs geführt hat, geändert werden.
  • Konfigurierte Artikel können über EK-Lieferabrufe erworben werden, die die Konfigurationsdaten (Optionen und Merkmale) enthalten, die der Lieferant für die Herstellung des Produkts benötigt.
  • Eine EK-Freigabe wird zum Versenden verschiedener Abrufe mit ähnlichen Merkmalen unter einer Freigabenummer verwendet.
  • Anhand von Freigabearten für EK-Lieferabrufe können Sie die Art der EK-Freigabe sowie die Anforderungsarten bestimmen, die versendet werden können.
  • Cluster-Bildung wird verwendet, um verschiedene, nicht-referenzierte Abrufpositionen in eine EK-Freigabe zusammenzufassen.
  • Bei Abrufen nach dem Bringprinzip werden Waren in der Regel unter einem Lager-Dauerauftrag entgegengenommen und die EK-Freigabe enthält gewöhnlich zusammengefasste Abrufpositionen. Beim einem Wareneingang werden die Waren auf die Abrufpositionen mit der ältesten unerfüllten Anforderung der Art Sofort oder Fest verteilt.
  • Wenn Planartikel nach dem Wareneingang überprüft werden müssen, werden genehmigte und abgelehnte Mengen aus dem Paket Lagerwirtschaft abgerufen. Die Art des Abrufs, Abruf nach dem Bringprinzip oder Holprinzip-Abruf, bestimmt, wie die Prüfergebnisse an den Einkauf weitergeleitet werden.
  • Lieferanten versenden Artikel auf EK-Lieferabrufen auf der Basis der Anforderungsart. Die Bedarfsart Fest kann jedoch von der zuvor empfangenen Bedarfsart Geplant abweichen. Werden vor Bekanntgabe der Anforderungsart Fest Freigaben verwendet, ermächtigt der Käufer den Lieferanten, Waren bis zu einer bestimmten Höchstmenge herzustellen oder Rohmaterial bis zu einer bestimmten Menge einzukaufen. Wesentlich an einer Freigabe ist, dass Sie als Käufer das Risiko tragen, wenn Sie die Waren nicht benötigen. Sie müssen also für die von Ihnen freigegebene Herstellung der Waren bzw. Beschaffung des Rohmaterials aufkommen, unabhängig davon, ob die Waren tatsächlich benötigt werden oder nicht.
  • EK-Lieferabruf-bezogene Fortschrittszahlen (CUMs) werden für die folgenden Aktivitäten verwendet: die insgesamt für einen Abruf abgerufenen und eingegangenen Mengen zu verfolgen, Über- und Unterlieferungen für Abrufe nach dem Bringprinzip zu berechnen und den Lieferanten über die eingegangene Menge zu informieren.
  • Mit der EK-Lieferabrufhistorie können Sie verfolgen, wann EK-Lieferabrufe erstellt oder verwaltet wurden. Bestimmte Informationen können beibehalten werden, nachdem der ursprüngliche EK-Lieferabruf gelöscht wurde.
  • Sie können Materialpreisdaten mit einer EK-Lieferabrufposition verknüpfen. Dadurch enthält der Preis (der Belegposition) auf der EK-Lieferabrufposition Materialpreise.
  • Um die Kosten, den Bedarf und die Lieferungen für ein Projekt identifizieren zu können, können Sie den EK-Lieferabrufen Projektkosten zuordnen.