Leistungsfaktoren in Enterprise Planning

Unternehmensplanung verwendet Leistungsfaktoren, um schwankende Produktivität für die Berechnung von Durchlaufzeiten zu berücksichtigen. Für Schwankungen in der Produktivität kann es unterschiedliche Gründe geben, beispielsweise die reduzierte Anzahl von Arbeitskräften in der Urlaubssaison, oder die Einstellung zusätzlicher Kräfte für Zeiträume mit großem Arbeitsaufkommen. Dies führt in der Praxis zu Schwankungen in der Anzahl der verfügbaren (einzuplanenden) Stunden an einem bestimmten Tag.

Wenn Sie einen Kalender im Modul Kalender und Perioden im Paket Allgemeine Daten (TC) definieren, können Sie Leistungsfaktoren festlegen. Für jedes Zeitintervall können Sie einen Leistungsfaktor festlegen. Weitere Informationen finden Sie unter Leistungsfaktoren.

Versatzbildung für Durchlaufzeiten

Wenn Unternehmensplanung eine Vorwärtsplanung durchführt, liest LN die Daten zum Anfangstermin aus dem Programm Kalenderarbeitszeit (tcccp0120m000) aus, und subtrahiert die verfügbare Planungszeit solange von der gesamten Durchlaufzeit, bis das Datum erreicht wird, an dem die verbleibende gesamte Durchlaufzeit geringer ist als die gesamte verfügbare Planungszeit. Das erreichte Datum ist der Endtermin.

Die verfügbare Planungszeit an einem bestimmten Datum errechnet sich nach folgender Formel:

T = N / L

TTatsächlich benötigte Arbeitszeit
NNominal benötigte Arbeitszeit
LLeistungsfaktor
Hinweis

Bei Rückwärtsplanung erfolgt der Ablauf auf vergleichbare Weise, ausgehend vom Endtermin rückwärts bis zum Anfangstermin und -zeitpunkt.

Beispiel

Bei einer Durchlaufzeit von 10 Stunden und Vorwärtsplanung lautet der geplante Starttermin 15.01.10. Es sind zwei Kalenderpositionen mit den folgenden Daten vorhanden:

DatumBeginn umEnde umLeistungsfaktorKumulierte Zeit
2010-01-1509:0017:0018 Stunden
2010-01-1617:0023:000.84,8 Stunden

 

Die Versatzbildung für die Durchlaufzeit erfolgt dann folgendermaßen:

Schritt 1: Gesamtdurchlaufzeit minus kumulierte Zeit am Anfangstermin

 10 - 8 = 2
		  

Der Endtermin fällt auf den 16.1.2010, da die verbleibende Durchlaufzeit (2 Stunden) geringer ist als die kumulierte Zeit am 16.1.2010 (4,8 Stunden).

Schritt 2: Die Umrechnung der (verbleibenden) Durchlaufzeit in tatsächliche Stunden erfolgt dann folgendermaßen:

(verbleibende) Durchlaufzeit / Leistungsfaktor = 2,00 / 0,8 = 2,5 

Die verbleibende Durchlaufzeit beträgt also 2 Stunden und 30 Minuten.

Schritt 3: LN kann nun den Endzeitpunkt durch Addition der verbleibenden Durchlaufzeit in tatsächlichen Stunden zum Anfangszeitpunkt am Endtermin ermitteln:

 17:00 + 2:30 = 19:30
			 

Der Produktionsauftrag ist voraussichtlich am 16.1.2010 um 19:30 Uhr abgeschlossen.