Versorgungsstrategien

Dieses Hilfethema enthält einen Überblick über die Funktionalität "Versorgungsstrategien".

Drei unterschiedliche Lieferquellen

Enterprise Planning arbeitet mit drei unterschiedlichen Lieferquellen:

  • Produktion – Fertigung von Waren in einer Produktionseinrichtung
  • Einkauf – Bezug von Waren von einem Handelspartner
  • Verteilung – Bezug von Waren von einem anderen Standort in Ihrem Unternehmen, oder von einer Konzerngesellschaft
Voreingestellte Lieferquelle

Für jeden Artikel können Sie im Programm Planartikeldaten (cprpd1100m000) eine voreingestellte Lieferquelle festlegen. Dies ist ausreichend, wenn Sie dauerhaft nur eine Lieferquelle einsetzen möchten. Sie ist unabhängig vom Wert, den Sie im Feld Artikelart im Programm Artikel - Allgemein (tcibd0501m000) eingegeben haben.

Hinweis

Versorgungsstrategien haben eine höhere Priorität als die voreingestelle Lieferquelle. Wenn eine gültige Versorgungsstrategie vorhanden ist, verwendet Enterprise Planning die Strategie und ignoriert die voreingestellte Lieferquelle.

Versorgungsstrategie

Wenn Sie mehr als eine Lieferquelle verwenden möchten oder in einem bestimmten Plancode von der voreingestellten Lieferquelle abweichen möchten, müssen Sie für den betreffenden Artikel eine Versorgungsstrategie definieren.

Sie können Versorgungsstrategien im Programm Versorgungsstrategie (cprpd7110m000) definieren.

Plancode und Gültigkeitszeitraum

Eine Versorgungsstrategie gilt für einen bestimmten Plancode.

Eine Versorgungsstrategie gilt für einen bestimmten Zeitraum. Sie können einen Gültigkeitsbeginn und ein Gültigkeitsende für eine Strategie festlegen, um zu bestimmen, für welchen Zeitraum die Stragie gültig sein soll.

Versorgungsstrategien für Cluster und Artikelgruppen

Sie können eine Versorgungsstrategie direkt mit einem Planartikel verknüpfen, oder über einen Cluster oder eine Artikelgruppe eine indirekte Verknüpfung herstellen.

Weitere Informationen finden Sie unter Suchen von Versorgungsstrategien

Einheitengültigkeit

Außerdem können Sie eine Versorgungsstrategie mit Einheitengültigkeit definieren, Sie verknüpfen also eine Ausnahme mit der Strategie. Auf diese Weise können Sie für einen bestimmten Zeitraum (kleine) Abweichungen von der Standardstrategie definieren.

Weitere Informationen zu Einheitengültigkeit finden Sie unter Einheitengültigkeit in Enterprise Planning.

Versorgungszuordnungsregel

Wenn Sie eine Versorgungsstrategie definieren, müssen Sie eine der folgenden Optionen auswählen:

  • Prozentsatz
  • Priorität
Versorgungszuordnungsregel: Prozentsatz

Bei Versorgungszuordnungsregel Prozentsatz legen Sie im Programm Versorgungsstrategie (cprpd7110m000) einen Prozentsatz für die einzelnen Lieferquellen fest.

Bei hauptplanbasierter Planung teilt LN den Lieferplan gemäß dieser Prozentsätze für die einzelnen Planperioden auf.

Bei auftragsbasierter Planung können die Prozentsätze auf zwei unterschiedliche Arten verwendet werden:

  • Wenn Sie das Kontrollkästchen Mehrere Quellen pro Anfrage zulassen im Programm Auftragsbasierte Planung generieren (cprrp1210m000) oder Auftragsbasierte Planung generieren (Artikel) (cprrp1220m000) markieren, verwendet LN die Prozentsätze, um einen einzelnen Bedarf auf die verschiedenen Quellen aufzuteilen.
  • Wenn Sie das Kontrollkästchen Mehrere Quellen pro Anfrage zulassen nicht markieren, versucht LN, die Prozentsätze wo weit wie möglich einzuhalten, weist jedoch jeden Bedarf einer einzigen Quelle zu. LN teilt Auftragsvorschläge also nicht auf.

Weitere Informationen zu Lieferquellenzuordnung in auftragsbasierter Planung finden Sie unter Beispiel: Zuordnung von Lieferquellen in auftragsbasierter Planung.

Versorgungszuordnungsregel: Priorität

Bei Versorgungszuordnungsregel Priorität definieren Sie für alle Lieferquellen eine Priorität. Diese Zuordnungsregel gilt nur für auftragsbasierte Planung. Bei hauptplanbasierte Planung wird eine Zuordnung auf der Basis von Prioritäten als Regel mit Prozentsatz interpretiert.

Weitere Informationen zur Versorgungszuordnungsregel Priorität finden Sie im Online-Hilfethema Beispiel: Zuordnung von Lieferquellen in auftragsbasierter Planung.

Hinweis

Wenn LN zunächst versucht, einen Bedarf durch die Auswahl der Lieferquelle Einkauf zu decken, der Bedarf über diese Quelle jedoch nicht gedeckt werden kann, hängt der nächste Schritt davon ab, ob der Lieferant für den Planartikel als einzige Lieferquelle definiert wurde.

Die Vorgehensweise hängt ab von der Einstellung im Feld Bevorzugt im Programm Artikel - Lieferant (tdipu0110m000):

  • Feld Bevorzugt ist auf Einzige Bezugsquelle gesetzt
    Wenn der Lieferant den Bedarf nicht decken kann, verwendet LN die Lieferquellen mit niedrigerer Priorität ( Produktion oder Verteilung) aus der Versorgungsstrategie.
  • Feld Bevorzugt ist auf Bevorzugt gesetzt
    Wenn der Lieferant den Bedarf nicht decken kann, generiert LN einen Produktionsvorschlag mit einem leeren Lieferantenfeld.
Mindest- und Höchstmenge

Für jede Lieferquelle können Sie Mindest- und Höchstmengen festlegen und den Zeitraum, für den diese Mengen gelten sollen.

Wenn die Auftragsmenge für eine bestimmte Quelle die Höchstmenge übersteigt (innerhalb des angegebenen Zeitraums), kann LN einen Teil der Menge auf eine andere Quelle verlagern.

Wenn die Auftragsmenge für eine bestimmte Quelle unter die Mindestmenge fällt, kann LN einen größeren Teil der Bedarfsmenge zur Generierung von Auftragsvorschlägen für diese Quelle verwenden. Die Gesamtauftragsmenge für andere Quellen wird dann reduziert.

Hinweis

Die Felder für Mindestmenge sind nicht zu verwechseln mit der in den Artikeldaten festgelegten Mindestauftragsmenge. LN erstellt Aufträge nur bis zur Höhe der Bedarfsmenge, auch wenn die Auftragsmenge geringer ist als die Mindestmenge.