EK-Lieferabrufe und UnternehmensplanungIn LN wird der Einkauf von JIT-Artikeln mit Hilfe von EK-Lieferabrufen verarbeitet. In diesem Hilfethema wird erläutert, wie die Einkaufsplanung für diese Artikel im Paket Unternehmensplanung erfolgt. Bei einer Auftragssimulation im Paket Unternehmensplanung werden Bestellmengen normalerweise in Form von Bestellvorschlägen geplant. LN kann jedoch Bestellungen auch in einen EK-Lieferabruf im Modul Einkaufsüberwachung im Paket Einkauf überführen. Dies geschieht in folgenden Fällen:
Wenn Sie das Programm Auftragsplanung generieren (cprrp1210m000) ausführen, ermittelt LN, ob für einen bestimmten Artikel für den Simulationszeitraum eine Unterdeckung vorliegt; dabei werden der Bedarf, die festen Lieferungen und der genaue Zeitpunkt der Unterdeckung berücksichtigt. Wenn eine Unterdeckung auftritt, generiert LN Lieferungen. Wenn LN einen EK-Lieferabruf für die Planung von Lieferungen für einen Artikel verwendet, generiert LN keine Bestellvorschläge, die Bestellmengen werden stattdessen im internen Speicher gespeichert. Wenn LN alle erforderlichen EK-Mengen für den Artikel ermittelt hat, fasst LN die Bestellmengen zwischen zwei Lieferzeitpunkten zu einer EK-Lieferabrufposition zusammen und die EK-Mengen werden anhand der Chargengrößenregeln in Chargen aufgeteilt. Allgemeine Beschränkungen Bei einem Planungslauf für auftragsbasierte Planung prüft LN, ob Unterdeckungen für die Artikel aus dem EK-Lieferabruf vorhanden sind. Ist dies der Fall, erfasst LN die Lieferungen für diese Artikel in Abrufpositionen, die auf die Lieferzeitpunkte gesetzt werden, die Sie im Programm Geplante Lieferzeitpunkte generieren (tdipu0225m000) für den Lieferanten aus dem EK-Lieferabruf festgelegt haben. Wenn der EK-Lieferabruf versandbasiert ist, führt LN diese geplanten Lieferzeitpunkte im Programm Geplante Lieferzeitpunkte (basierend auf Versand) (tdipu0125m000) auf; wenn der EK-Lieferabruf wareneingangsbasiert ist, führt LN die geplanten Zeitpunkte im Programm Geplante Lieferzeitpunkte (basiert auf Wareneingang) (tdipu0126m000) auf. Bei auftragsbasierter Planung führt LN eine Neuplanung durch, um die Lieferungen mit dem Bedarf abzugleichen. Die Vorgehensweise bei dieser Neuplanung für Artikel aus einem EK-Lieferabruf weicht leicht von der Vorgehensweise ab, die LN für Artikel anwendet, die nicht über einen Abruf geplant werden. Für Artikel mit EK-Lieferabruf gelten folgende Einschränkungen:
Horizonte und Festschreibungszeiträume LN verwendet für die Planung von Artikeln aus EK-Lieferabrufen einen bestimmten Horizont und einen Festschreibungszeitraum. Der Endtermin des Horizonts für den EK-Lieferabruf ist das Datum, bis zu dem LN im Programm Geplante Lieferzeitpunkte (basierend auf Versand) (tdipu0125m000) oder im Programm Geplante Lieferzeitpunkte (basierend auf Wareneingang) (tdipu0126m000) Lieferzeitpunkte anzeigt. LN fasst alle Bedarfe zwischen zwei Lieferzeitpunkten zu einem EK-Lieferabruf zusammen. Dabei fasst LN EK-Mengen, die in den Zeitraum zwischen dem letzten festgelegten Lieferzeitpunkt und dem Endtermin des Horizonts fallen, zu einer Abrufposition für den letzten Lieferzeitpunkt zusammen. Nach dem Ende des Horizonts, wo es keine vordefinierten Lieferzeitpunkte gibt, fügt LN die Bedarfsmengen in den EK-Lieferabruf ein, teilt die Mengen jedoch weder nach Chargen auf noch werden sie für einen Lieferzeitpunkt zusammengefasst. Nachdem der mit dem EK-Lieferabruf verknüpfte Vertrag ausgelaufen ist, wandelt LN die Bestellmengen in Bestellvorschläge ohne Lieferanten um und generiert eine Meldung, um den Disponenten zu informieren. Nach dem Endtermin des Planungshorizonts, wo es keine vordefinierten Lieferzeitpunkte mehr gibt, wandelt LN die erforderlichen Bestellmengen in geplante Bestellmengen ohne Lieferant um und generiert eine Ausnahmemeldung, um den Disponenten zu warnen. Für Planartikel verwendet LN ein Planungsfenster als Zeitraum, in dem LN den Lieferplan und die Auftragsvorschläge nicht ändern darf. Für den festgeschriebenen Teil der Artikel aus dem EK-Lieferabruf verwendet LN jedoch folgende Zeiträume:
Hinweis Legen Sie keinen Zeitraum mit Untergrenze fest, wenn Sie möchten, dass das Paket Unternehmensplanung nicht gelieferte und redundante Abrufpositionen mit Datum in der Vergangenheit automatisch löscht. Daher können Sie das Kontrollkästchen Abrufpositionen mit Datum in der Vergangenheit löschen nur dann markieren, wenn der Wert im Feld Festschreibungszeitraum für Mengensenkung im Programm Artikel - Lieferant (tdipu0110m000), Logistikdaten für EK-Vertragsposition (tdpur3102m000) oder Logistikdetailposition für EK-Vertragspositionen (tdpur3102m100) den Wert null hat. Artikel aus EK-Lieferabrufen und Planungsfenster Zusätzlich zum Festschreibungszeitraum (-), dem Festschreibungszeitraum (+) und dem Festschreibungszeitraum (-) können Sie im Programm Planartikeldaten (cprpd1100m000) für Artikel, für die das Kontrollkästchen EK-Lieferabruf wird verwendet im Programm Artikel - Allgemein (tcibd0501m000) markiert ist, ein Planungsfenster festlegen. Obwohl die Verwendung eines Planungsfensters für EK-Lieferabrufe zu komplexen und unklaren Ergebnissen führt, ist das Planungsfenster doch angeraten, da Sie für einen Planartikel mehrere Lieferquellen definiert haben können. Für einen Artikel wurden unterschiedliche Cluster definiert - jeder mit einem anderen Artikel. Dabei kann nur einer dieser Artikel einen EK-Lieferabruf aufweisen, während es sich bei den anderen Artikeln um Artikel aus Verteilung oder Produktion handelt. Daher können Sie für Planartikel mit einem EK-Lieferabruf ein Planungsfenster eingeben. In diesem Fall erzeugt LN jedoch eine Warnung. Hinweis Für projektbezogene Artikel oder Verteilungsartikel (Artikel, bei denen das Cluster-Segment ausgefüllt ist) können Sie EK-Abrufe nicht verwenden. Hinweis Für Artikel aus EK-Lieferabrufen können Sie in Unternehmensplanung keine Kapazitätsbeschränkungen festlegen, da EK-Lieferabrufe bereits eine Kapazität enthalten. Daher sind die Felder zur Kapazitätsbeschränkung im Programm Artikel - Lieferant (tdipu0110m000) für diese Artikel nicht aktiv. Hinweis Sie können eine Versorgungsstrategie und/oder eine Lieferstrategie verwenden. Wenn Sie eine Lieferstrategie verwenden, können die Lieferungen ganz oder teilweise auf der Grundlage von EK-Lieferabrufen geplant werden. Beispiel: Festschreibungszeitraum und Planungshorizont
In Abbildung 1-1 ist der Zeitraum für den EK-Lieferabruf in vier Perioden aufgeteilt. Die Abbildungen zeigen, wie die vorliegende Situation in den Paketen Einkauf und Unternehmensplanung modelliert wird, und wie LN die Bedarfe verarbeitet, die im Paket Unternehmensplanung auftreten:
Beispiel: Planung und Neuplanung Abbildung 1-2 zeigt den vorhanden Bedarf für einen Artikel aus einem EK-Lieferabruf. Alle Zeitpunkte fallen in den Festschreibungszeitraum, und t1 fällt in den Zeitraum nach Ende des Festschreibungszeitraums (+). Darüber hinaus gilt Folgendes:
1-2 Planung und Neuplanung für Artikel aus EK-Lieferabrufen
LN muss den Bedarf an t2 und t3 decken; daher generiert LN eine Lieferung von 15 Stück an t1, dem nächstliegenden verfügbaren Lieferzeitpunkt. LN muss den zweiten Bedarf für 5 Stück an t5 mit einer Lieferung von 8 Stück (Mindestchargengröße) am geplanten Lieferzeitpunkt t4 erfüllen (siehe Abbildung 1-3). 1-3 Planung von Lieferungen für einen Artikel aus einem EK-Lieferabruf
Abbildung 1-4 zeigt, wie LN reagiert, wenn der Bedarf an t3 um 5 Stück erhöht wird. 1-4 Neuplanung von Lieferungen für einen Artikel aus einem EK-Lieferabruf Wenn der Bedarf an t3 um 5 Stück erhöht wird, führt LN bei einem auftragsbasierten Planungslauf die folgenden Schritte aus (siehe Abbildung 1-3):
Abbildung 1-5 zeigt, wie LN reagiert, wenn der Bedarf an t3 um 10 Stück erhöht wird. 1-5 Neuplanung von Lieferungen für einen Artikel aus einem EK-Lieferabruf Wenn der Bedarf an t3 um 10 Stück erhöht wird, führt LN bei einem auftragsbasierten Planungslauf die folgenden Schritte aus (siehe Abbildung 1-5):
Hinweis Wenn Unternehmensplanung den EK-Lieferabruf nicht aktualisieren kann, wird ein Bestellvorschlag für den gleichen Lieferanten generiert. Unternehmensplanung sperrt Bestellvorschläge für Artikel aus EK-Lieferabrufen, sobald Auftragsvorschläge in die Ausführungsebene überführt werden.
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