VK-Lieferabrufabwicklung

Die Abwicklung von VK-Lieferabrufen besteht im Wesentlichen aus den folgenden Abschnitten:

  1. Erstellen und Aktualisieren von VK-Freigaben
  2. Erstellen und Aktualisieren von VK-Lieferabrufen
  3. Bestimmen und Verwenden von VK-Lieferabruffreigaben
  4. Bestimmen und Verwenden von Fortschrittszahlen bei VK-Lieferabrufen
  5. Genehmigen von VK-Lieferabrufen
  6. Freigeben von VK-Lieferabrufen oder Lagerauftragsvorschlägen an Lagerwirtschaft
  7. Freigeben von VK-Lieferabrufen oder Lagerauftragsvorschlägen an Fakturierung
  8. Verarbeiten von VK-Lieferabrufen
Schritt 1. Erstellen und Aktualisieren von VK-Freigaben

Im Zuge der VK-Lieferabrufabwicklung verwenden Ihre Kunden VK-Freigaben, um Sie über die lang- und kurzfristigen Abrufanforderungen (Abrufbedarfe) zu informieren. Diese Anforderungen (Bedarfe) werden in der Regel über den elektronischen Datenaustausch (EDI) übertragen, können aber auch über ein Business Object Document (BOD) empfangen oder manuell erfasst werden.

Die Abrufanforderungen (Bedarfe) in einer VK-Freigabe stellen die externe Sicht des Kunden dar.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter VK-Freigaben.

Schritt 2. Erstellen und Aktualisieren von VK-Lieferabrufen

VK-Lieferabrufanforderungen können im Programm VK-Freigaben verarbeiten (tdsls3208m000) manuell in VK-Lieferabrufe umgewandelt werden. Eine automatische Umwandlung erfolgt, wenn im Programm Kunden (tccom4110s000) das Kontrollkästchen VK-Lieferabrufe automatisch verarbeiten markiert ist. Sie können VK-Lieferabrufe auch manuell eingeben.

Für VK-Lieferabrufe gilt Folgendes:

  • Die Abrufanforderungen in einem VK-Lieferabruf stellen die interne Sicht des Lieferanten dar.
  • Eine VK-Lieferabrufposition enthält eine Anforderung mit Zeitangabe, die zum Planen verwendet wird. Die Anforderungsart kann Sofort, Fest oder Geplant sein.
  • Bei nicht referenzierten Abrufen erfolgen Abrufaktualisierungen über VK-Abruf-Änderungsnummern. Referenzierte Abrufe können durch einfache Aktualisierung des Abrufs oder durch Einfügen neuer VK-Abruf-Änderungsnummern aktualisiert werden.
  • VK-Lieferabrufpositionen können eine Anforderungsmenge von null erhalten. In diesem Fall storniert LN die VK-Lieferabrufposition direkt.

VK-Lieferabrufdaten können Sie in den folgenden Programmen abrufen:

  • VK-Lieferabrufe im Programm VK-Lieferabrufe (tdsls3111m000)
  • VK-Lieferabrufpositionen im Programm VK-Lieferabruf - Positionen (tdsls3107m000)
  • Abholscheine im Programm Abholscheine (tdsls3107m100)
  • Abholscheinpositionen im Programm Abholschein - Positionen (tdsls3107m200)
  • Daten zu produktionssynchronen Abrufen im Programm Daten produktionssynchroner Abruf (tdsls3517m000)
Schritt 3. Bestimmen und Verwenden von VK-Lieferabruffreigaben

In der VK-Lieferabrufabwicklung können Sie die Waren auf der Basis der Anforderungsart versenden. Die Anforderungsart Fest kann jedoch von der zuvor empfangenen Anforderungsart Geplant abweichen. Werden vor Bekanntgabe der Anforderungsart Fest Freigaben verwendet, ermächtigt der Käufer den Lieferanten, Waren bis zu einer bestimmten Höchstmenge herzustellen oder Rohmaterial bis zu einer bestimmten Menge einzukaufen, bevor die Waren tatsächlich benötigt werden. Wesentlich an einer Freigabe ist, dass der Käufer das Risiko trägt, wenn der die Waren nicht mehr benötigt. Sie müssen also für die von Ihnen freigegebene Herstellung der Waren bzw. Beschaffung des Rohmaterials aufkommen, und zwar unabhängig davon, ob die Waren tatsächlich abgerufen werden.

Freigabemengen können nur für Abrufe berechnet werden, die über einen Lieferabruf eingehen.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter VK-Lieferabrufsfreigaben.

Schritt 4. Bestimmen und Verwenden von Fortschrittszahlen bei VK-Lieferabrufen

In der VK-Lieferabrufabwicklung werden Fortschrittszahlen zum Überwachen der gesamten kumulierten Menge an VK-Lieferabrufen verwendet.

Folgende Arten von Fortschrittszahlen sind bei VK-Lieferabrufen verfügbar:

  • Lieferfortschrittszahlen
    Die Gesamtmenge, die für einen bestimmten VK-Lieferabruf geliefert wurde.
  • Wareneingangsfortschrittszahlen
    Die kumulierte Menge, die Ihr Kunde für einen bestimmten VK-Lieferabruf insgesamt erhalten hat.
  • Fakturierte kumulierte Werte
    Die Gesamtmenge, die für einen bestimmten VK-Lieferabruf fakturiert wurde.

Bei nicht-referenzierten VK-Lieferabrufen haben Sie mit Fortschrittszahlen die folgenden Möglichkeiten:

  • Überprüfen und Anpassen der VK-Lieferabrufe für nicht gelieferte Mengen und Überlieferungen.
  • Überwachen, ob die Wareneingangsfortschrittszahlen auf Seiten des Handelspartners mit Ihren Lieferfortschrittszahlen übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, können die strittigen Mengen gelöst werden.

LN:

  • nimmt keine Überprüfung von Lieferabrufen, Referenzierte Abrufen, Abholscheinen oder Lieferverträgen auf nicht gelieferte Mengen oder Überlieferung und entsprechend auch keine Korrektur vor
  • gleicht Wareneingangsfortschrittszahlen nur für Lieferabrufe und Feinabrufe mit Lieferfortschrittszahlen ab
  • berechnet keine VK-Lieferabrufsfortschrittszahlen für Abholscheine
Schritt 5. Genehmigen von VK-Lieferabrufen

Um VK-Lieferabrufe tatsächlich verarbeiten zu können, müssen die VK-Lieferabrufe mit dem Status Erstellt genehmigt werden. Wenn ein VK-Lieferabruf genehmigt wird, erhält er den Status Genehmigt.

Wenn das Kontrollkästchen Verträge für Abrufe verwenden im Programm Parameter VK-Verträge (tdsls0100s300) markiert ist, legt LN einen Lagerauftragsvorschlag an, wenn der VK-Lieferabruf genehmigt wird.

Bei nicht-referenzierten VK-Lieferabrufe können Sie während des Genehmigungsverfahrens die folgenden Prüfungen vornehmen:

  • Überprüfung und Anpassung der VK-Lieferabrufe für nicht gelieferte Mengen und Überlieferungen.
  • LN führt einen Abgleich des VK-Lieferabrufs durch. Ein Abgleich entspricht einer Überprüfung, ob die Wareneingangsfortschrittszahlen Ihres Handelspartners mit Ihren Lieferfortschrittszahlen übereinstimmen. Wenn die Fortschrittszahlen nicht übereinstimmen, wird eine strittige Menge generiert, die geklärt werden muss.
Schritt 6. Freigeben von VK-Lieferabrufen an Lagerwirtschaft

Genehmigte VK-Lieferabrufe oder Lagerauftragsvorschläge müssen an das Paket Lagerwirtschaft freigegeben werden.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter VK-Lieferabrufe und Lagerwirtschaft (WH).

Schritt 7. Freigeben von VK-Lieferabrufen an Fakturierung

Wenn die mit der VK-Lieferabrufposition oder dem Lagerauftragsvorschlag angeforderten Artikel (teilweise) geliefert sind, können Sie die gelieferten Waren in Rechnung stellen. Um eine Rechnung senden zu können, müssen Sie die VK-Lieferabrufposition bzw. den Lagerauftragsvorschlag an das Paket Fakturierung freigeben.

Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit, Rechnungskorrekturen an Fakturierung freizugeben. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn versendete Artikel während des Versands verloren gehen und Sie die verlorenen Artikel Ihrem Handelspartner nicht in Rechnung stellen möchten.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter VK-Lieferabrufe und das Paket Fakturierung.

Schritt 8. Verarbeiten von VK-Lieferabrufen

Wenn für eine VK-Lieferabrufposition die Rechnung gesendet wurde, weist diese Position den Status Fakturiert auf. VK-Lieferabrufe, deren Positionen den Status Fakturiert aufweisen, können verarbeitet werden. Verwenden Sie zum Verarbeiten von VK-Lieferabrufen das Programm Gelieferte VK-Lieferabrufe verarbeiten (tdsls3223m000).

Weitere Informationen dazu finden Sie unter Verarbeiten und Löschen von VK-Lieferabrufen.

Hinweis

Wenn die Beziehung mit einem Handelspartner zu einem Ende gekommen ist, oder wenn Sie die logistischen Vereinbarungen zwischen Ihnen und Ihrem Handelspartner ändern möchten, können Sie den VK-Lieferabruf beenden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Beenden von VK-Lieferabrufen.