Übersicht über die Einheitengültigkeit

Über Einheitengültigkeit wird die Gültigkeit von Varianten eines Endprodukts gesteuert. Einheitengültigkeit lässt sich zur Ermittlung des Bedarfsverursachers einsetzen, oder zum Anlegen von Ausnahmen für ein Standardendprodukt, so dass sich Varianten fertigen lassen, ohne dass dazu ein neuer, separater Artikel angelegt werden muss. Folglich müssen auch keine einzelnen Stücklisten für jede Kombination aus Varianten angelegt werden. Als Endprodukte seien etwa Flugzeuge oder Wohnmobile genannt.

Die Abweichungen bestehen aus relativ geringen Abwandlungen des Endprodukts. Beispielsweise die Montage roter statt blauer Sitze oder eine bestimmte Art von Radar oder Klimaanlage in einem ansonsten dem Standardmodell entsprechenden Flugzeug.

Einheitengültigkeit eignet sich zum Festlegen von Änderungen, wenn:

  • es nur wenige Änderungen gibt
  • sich die Änderungen auf relativ kleine Untereinheiten des Endprodukts beziehen
  • die Änderungen aus Kundenwünschen, Entwicklungs- oder Fertigungsgründen resultieren
Die Hauptkonzepte bei Einheitengültigkeit

Bei Einheitengültigkeit lassen sich eine Reihe von Konzepten unterscheiden:

  • Gültigkeitseinheit
  • Anforderung
  • Ausnahme
Gültigkeitseinheit

Bei einer Gültigkeitseinheit handelt es sich um einen Code, der zur Identifizierung mit einem Endprodukt verknüpft wird, und der die Abweichung(en) vom Standardendprodukt repräsentieren kann. Sie (bzw. der Code) kann mit Fertigungsartikeln und Einkaufsartikeln verknüpft werden. Weitere Informationen finden Sie unter Gültigkeitseinheiten.

Anforderung

Bei Einheitengültigkeit versteht man unter Anforderung den geschäftlichen Grund, den Sie zur Beschreibung der Änderungen und Abwandlungen eines Artikels (den Ausnahmen) definiert haben. Die Anforderung wird durch Ausnahmen angegeben, was unten erläutert wird.

Anforderungen können zum Beispiel auf Bestimmungen hindeuten:

  • USA: US-amerikanische Gesetzgebung
  • EUR: Europäische Gesetzgebung
  • ASIEN: Asiatische Bestimmungen

Anforderungen können z. B. auch das Modell eines Artikels betreffen:

  • SPAR: Modell mit einem begrenzten Funktionsumfang
  • NORMAL: Modell mit einem normalen Funktionsumfang
  • LUXUS: Modell mit zusätzlichen Funktionen
Ausnahme

Bei Einheitengültigkeit versteht man unter einer Ausnahme die Definition einer Abweichung für einen Artikel mit Einheitengültigkeit. Eine Ausnahme gibt beispielsweise an, ob für die Gültigkeitseinheit eine bestimmte Stücklistenposition oder ein besonderer Arbeitsgang verwendet werden muss. Ausnahmen werden häufig aufgrund von Kundenanforderungen oder technischen Neuerungen angelegt. Weitere Informationen finden Sie unter Ausnahmen bei Einheitengültigkeiten.

So verwenden Sie Einheitengültigkeit

Einheitengültigkeit kann auf drei Arten eingesetzt werden:

  • Konfigurieren von Gültigkeitseinheiten (Varianten)
  • als eine Art vereinfachter Konfigurator im Paket Verkauf
Konstruktionsausnahmen

Verwenden Sie Gültigkeitseinheiten, um Ausnahmen in der Baureihe oder einer Untereinheit der Baureihe eines Artikels zu definieren. Dieser Ansatz wird vor allem bei Fertigung komplexer Endprodukte in geringer Stückzahl, z. B. in der Flugzeug- oder Rüstungsindustrie, verwendet. Baureihen werden für ein bestimmtes Endprodukt, z. B. für ein Flugzeug definiert. Ausnahmen werden dann z. B. für die Nummern 50-100 der Artikelbaureihe definiert. So wurde Einheitengültigkeit in früheren Releases eingesetzt. Ein Beispiel für diesen Ansatz finden Sie unter Konfigurieren von Gültigkeitseinheiten (Varianten).

Vereinfachter Konfigurator

Setzen Sie Gültigkeitseinheiten ein, um Artikel in einzelnen Verkaufsauftragspositionen zu konfigurieren. Dieser Ansatz wird vor allem in Branchen mit hohen Stückzahlen verwendet, wie etwa in der Elektroindustrie. Einheitengültigkeit wird dabei als vereinfachter Konfigurator eingesetzt. Ein Beispiel für diese Art des Einsatzes finden Sie unter Einheitengültigkeit als vereinfachter Konfigurator im Modul "Verkauf".