Unternehmensinterne Gewinneliminierung

Bei der unternehmensinternen Gewinneliminierung werden unternehmensinterne Buchungen aus den Konzernbilanzen entfernt. Bei der Konsolidierung von unternehmensinternen Gewinnen werden nicht realisierte Gewinne aus den ausgewählten Konten entfernt. Als Ergebnis dieser beiden Prozesse zeigen Konzernberichte nur externe Geschäftsvorgänge an.

Um unternehmensinterne Gewinne zu entfernen und zu konsolidieren, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Gesellschafts- und Konzernparameter müssen definiert sein.
  • Die Konzernbeteiligung muss berechnet sein.
  • Finanzdaten der Gesellschaft müssen verfügbar sein.
  • Wenn Gesellschaften lokale Währungen verwenden, die sich von der Konzernwährung unterscheiden, müssen auf der Seite Standardwechselkurse pflegen die Kurse der lokalen Währung und der Konzernwährung angegeben werden.
  • Die unternehmensinternen Gewinnmargen müssen auf der Seite Gewinnmarge angegeben werden.

Um unternehmensinterne Gewinne abzustimmen und zu eliminieren, müssen Sie den Konsolidierungsprozess konfigurieren.

In der Konfiguration definieren Sie, welches internes Vertriebskonto und das interne Bestandskonto abgestimmt und wie der berechnete Gewinn gebucht wird. Die Eliminierung wird dann gemäß der Konfiguration durchgeführt.

Die Vertriebsgesellschaft meldet die Margen der unternehmensinternen Umsätze pro Gegengesellschaft. Die kaufende Gesellschaft meldet den unternehmensinternen Bestand pro Zählergesellschaft. Nachdem Sie den Abstimmungsbericht ausgeführt haben, werden diese zwei Werte je nach Konfiguration abgeglichen und wird der unternehmensinterne Gewinn berechnet.

Um die unternehmensinternen Gewinne zu konsolidieren, führen Sie diese Konsolidierungsprozesse durch:

  1. Saldensummierung: Dadurch werden Gesellschaftswerte, die in die Konzernwährung umgerechnet wurden, in den Konzernkontext übertragen und in die Konzernbilanzen aggregiert.
  2. Unternehmensinterne Gewinneliminierung: Dadurch werden interne Gewinne gelöscht. Sie können diesen Prozess nur verwenden, wenn unternehmensinterne Verkäufe und unternehmensinterne Bestände in den unternehmensinternen Konten gemeldet wurden.
    Hinweis

    Sie können interne Gewinne auch löschen, indem Sie manuell Eliminierungsbuchungsjournale erstellen.

Beispiel

Gesellschaft A und Gesellschaft B gehören zu Konzern X. Gesellschaft A verkauft für 10.000 EUR Waren an Gesellschaft B und bucht diese Summe als Ertrag in den Finanzdaten von Gesellschaft A. Gesellschaft B verkauft diese Waren nicht an eine externe Gesellschaft, behält sie jedoch in ihren Vorräten. Gesellschaft B bucht 10.000 EUR als fertige Erzeugnisse in ihren Finanzdaten. Es gibt eine 20 % Gewinnmarge zwischen Gesellschaft A und Gesellschaft B. Gesellschaft A bucht einen Gewinn von 2.000 EUR:

10.000 EUR (Ertrag) * 20 % (Gewinnmarge) = 2.000 EUR (Gewinn)

Dieser Gewinn ist aus Perspektive des konsolidierten Konzernergebnisses ein nicht realisierter Gewinn.

Nachdem der Prozess der Zwischengewinneliminierung ausgeführt wurde, wird folgendes Konzernbuchungsjournal erstellt:

Konto Soll Haben
Bestandsveränderungen 2.000 EUR
Fertigerzeugnisse 2.000 EUR

Durch Berücksichtigung der Änderungen des Konzerns im Bestandskonto mit nicht realisiertem Gewinn der Gesellschaft A von 2.000 EUR wird der Konzerngewinn reduziert. Durch Gutschrift mit dem gleichen Betrag auf das Bestandskonto des Konzerns wird der nicht realisierte Gewinn von 2.000 EUR vom Bestandskonto des Konzerns (10.000 EUR) abgezogen. Auf diese Weise werden für den Konzern die tatsächlichen Kosten von 8.000 EUR berechnet.

Erfassung latenter Steuern im Rahmen des Standardprozesses

Eine latente Steuer ist eine Einkommenssteuer, die aufgrund vorübergehender Unterschiede zwischen dem buchhalterischen und dem steuerpflichtigen Einkommen zu viel gezahlt oder geschuldet wird. Nach Umkehrung dieser temporären Differenzen wird eine latente Steuer eliminiert. Diese Eliminierung wird am Ende eines Jahres als Passiva oder Aktiva in der Bilanz ausgewiesen.

Der Standardprozess deckt nicht alle Anwendungsfälle der Erfassung latenter Steuern ab. Der Prozess eliminiert die latenten Steuern der verkaufenden Gesellschaft und verwendet die Steuersätze, die auf der Seite Gesellschaftsparameter angegeben wurden. In diesem Beispiel hat die Gesellschaft A einen nicht realisierten Gewinn von 2.000 EUR. Beträgt der Steuersatz beispielsweise 29 %, so wird der Wert der latenten Steuern in Höhe von 580 EUR erfasst:

2.000 EUR (nicht realisierter Gewinn) * 29 % (Steuersatz) = 580 EUR (latente Steuern)

Diese Buchung wird erstellt:

Gesellschaft Innenbeziehung Konto Spiegeldetail Soll Haben
Gesellschaft A Extern Vorgetragener Verlust Erhöhungen 580
Gesellschaft A Extern Andere Finanzerträge 580

Der Prozess hält sich an folgende Einstellungen von Business Modeling:

  • Für die Erfassung auf dem Aktivkonto: Latente Steuern - Aktivkonto und das relevante Spiegeldetail. Zum Beispiel das Konto Vorgetragener Verlust und das Spiegeldetail Erhöhungen.
  • Für die Erfassung auf dem Gewinn- und Verlustkonto: Latente Steuern - Ertragskonto und das relevante Spiegeldetail. Zum Beispiel das Konto Andere Finanzerträge.
Hinweis

Anstatt den Standardprozess zu verwenden, können Sie latente Steuern manuell erfassen. In diesem Fall müssen Sie den Steuersatz für die betreffende Gesellschaft auf der Seite Gesellschaftsparameter auf 0 % festlegen.