Informationen über die Retrograd-Verarbeitung von Arbeits- und Maschinenstunden

Um die Retrograd-Verarbeitung von Arbeits- und Maschinenstunden zu ermöglichen, müssen Sie in der Maske Arbeitsgang das Feld Retrograd entsprechend einstellen. Der Standardwert wird aus dem für den Arbeitsgang verwendeten Arbeitsplatz übernommen, kann aber für jeden Arbeitsgang des aktuellen Arbeitsplans sowie des Fertigungsauftrags- oder Produktionsplan-Arbeitsplans überschrieben werden. Sie können pro Arbeitsgang angeben, ob Arbeitsstunden, Maschinenstunden, beides oder nichts retrograd verarbeitet werden soll.

Das System verarbeitet retrograd Arbeits- und Maschinenstunden auf der Grundlage von 100% des Arbeitsplans. Manuelle Eingaben von Arbeits- oder Maschinenstunden für die aktuelle Transaktion werden nicht berücksichtigt.

Retrograd-Verarbeitung von Arbeitsstunden

Beim Buchen abgeschlossener Transaktionen verarbeitet das System Arbeitsstunden retrograd, wenn das Feld Retrograd für den Arbeitsgang auf Arbeit oder Beide gesetzt ist.

Wenn Sie Mengen für abgeschlossene Transaktionen buchen oder Ausschuss melden, erfolgt die Retrograd-Verarbeitung automatisch. Die Anzahl der retrograd verarbeiteten Arbeitsstunden ergibt sich aus der Multiplikation der fertigen oder Ausschussmenge mit dem im Arbeitsplan definierten Wert für Arbeitsstunden pro Stück. Bereits retrograd verarbeitete oder manuell angewendete Arbeitsstunden werden nicht berücksichtigt.

Der vom System für die Retrograd-Verarbeitung verwendete Arbeitsplan wird durch den Fertigungstyp bestimmt, wie aus der folgenden Übersicht hervorgeht.

Fertigungstyp Bei der Retrograd-Verarbeitung verwendeter Arbeitsplan
Fertigungsauftrag FA-Arbeitsplan
Produktionsplan Produktionsplanarbeitsplan
JIT-Produktion Akt. Arbeitsplan

BEISPIEL: In diesem Beispiel wurde das Teil XYZ für die Retrograd-Verarbeitung der Arbeitsstunden eingerichtet. Fertigungsauftrag 100 für das Teil XYZ erfordert 15 Minuten oder 0,25 Stunden Arbeitszeit für jede fertige Einheit. Sie tragen manuell eine Maschinenstunde ein.

Später geben Sie eine Transaktion für fünf fertig gestellte Einheiten ein. Der Retrograd-Verarbeitungsprozess gibt automatisch 1,25 Arbeitsstunden aus (0,25 Std. x fünf fertige Einheiten). Zusammen mit der Arbeitsstunde, die manuell eingegeben wurde, ergibt sich die Summe von 2,25 Arbeitsstunden.

In der Maske FA-Arbeitsgänge wird das Feld Rüststunden gesamt für den Arbeitsgang durch eine manuelle Fertigungsauftragstransaktion oder als Ergebnis der Rüstzeit-Retrograd-Verarbeitung durch Fertigungsaufträge, Produktionspläne oder JIT-Fertigstellungstransaktionen aktualisiert. Das Feld Gesamt-Rüstkosten wird um den Wert erhöht, der sich aus der Multiplikation des Rüstkostensatzes aus dem Arbeitsplatzdatensatz des Arbeitsgangs mit der geplanten Rüstzeit ergibt.

Das System erstellt Materialtransaktionen und Bestandsjournaltransaktionen mit den Kosten des Arbeitsplatzdatensatzes. Das System erstellt für jede Retrograd-Verarbeitung von Arbeitszeit eine Laufzeit-FA-Transaktion oder Produktionsplantransaktion.

In der Maske FA-Arbeitsgänge werden die folgenden Felder aktualisiert:

  • Gesamt Bearbeitungsstunden
  • Bearbeitungskosten gesamt
  • Gesamt GMK fix (Arbeit)
  • Gesamt GMK variabel (Arbeit)*

* Diese Felder werden aktualisiert, wenn das Feld GMK-Basis in der Registerkarte Terminierung der Maske Arbeitsplatz die Arbeitskosten einschließt.

Hinweis:  Das System erstellt mit der ersten Retrograd-Verarbeitung von Arbeitszeit für einen an einen Fertigungsauftrag gebundenen Arbeitsgang eine Rüstzeittransaktion. Wenn Sie auf dem Teile-Arbeitsplan eines Produktionsplans Rüstzeit angegeben haben, erstellt das System eine Rüstzeittransaktion für jede Produktionsplanfreigabe, wenn Arbeitsstunden retrograd verarbeitet werden.

Retrograd-Verarbeitung von Maschinenstunden

Das verarbeitet retrograd Maschinenstunden, wenn das Feld Retrograd auf Maschine oder Beides gesetzt ist.

Wenn Sie Mengen für abgeschlossene Transaktionen buchen oder Ausschuss melden, erfolgt die Retrograd-Verarbeitung automatisch. Die Anzahl der retrograd verarbeiteten Maschinenstunden ergibt sich aus der Multiplikation der fertigen oder als Ausschuss deklarierten Menge mit dem im Arbeitsplan definierten Wert für Maschinenstunden pro Stück. Bereits retrograd verarbeitete oder manuell angewendete Maschinenstunden werden bei der aktuellen Transaktion nicht berücksichtigt.

Der vom System für die Retrograd-Verarbeitung verwendete Arbeitsplan wird durch den Fertigungstyp bestimmt. Weitere Einzelheiten können Sie der obigen Übersicht über die Retrograd-Verarbeitung von Arbeitsstunden entnehmen.

BEISPIEL: In diesem Beispiel wurde das Teil XYZ für die Retrograd-Verarbeitung der Maschinenstunden eingerichtet. Fertigungsauftrag 100 für das Teil XYZ erfordert 30 Minuten oder 0,50 Stunden Maschinenzeit für jede fertige Einheit. Sie tragen manuell eine Maschinenstunde ein. Später geben Sie eine Transaktion für fünf fertig gestellte Einheiten ein. Der Retrograd-Verarbeitungsprozess gibt automatisch 2,50 Maschinenstunden aus (0,50 Std. x fünf fertige Einheiten). Zusammen mit der Stunde, die manuell eingegeben wurde, ergibt sich die Summe von 3,50 Maschinenstunden.

SyteLine ERP erstellt Materialtransaktionen und Bestandsjournaltransaktionen mit den Kosten des Arbeitsplatzdatensatzes. Das System erstellt für jede Retrograd-Verarbeitung von Maschinenzeit eine Maschinen-FA-Transaktion.

In der Maske FA-Arbeitsgänge werden die folgenden Felder aktualisiert:

  • Bearb.-Zeit gesamt (Maschine)
  • Gesamt GMK fix (Maschine)*
  • Gesamt GMK variabel (Maschine)*

* Diese Felder werden aktualisiert, wenn das Feld GMK-Basis in der Registerkarte Terminierung der Maske Arbeitsplatz die Maschinenkosten einschließt.