Beispiel: Überlappende Arbeitsgänge
Das in diesem Thema dargestellte Diagramm zeigt eine mögliche Situation, in der sich Arbeitsgänge überschneiden, wobei davon ausgegangen wird, dass jeder Arbeitsgang eine andere Ressourcengruppe erfordert. Jede Ressourcengruppe enthält eine einzelne Ressource, die während der in dem Beispiel angenommenen Zeit in der Schicht eingesetzt ist. Im Anschluss an das Diagramm werden die Einzelheiten schrittweise erläutert.
- Eine aus sechs Teilen bestehende Ladung trifft in Arbeitsgang 10 ein. Die Reihenfolgeplanung teilt diese Ladung in kleinere Ladungen von jeweils einem Teil auf. Dabei wird der Versatz und die Zykluszeit des nächsten Arbeitsgangs zugrunde gelegt (in diesem Fall 0,5 / 0,5 = Ladungsgröße 1).
Hinweis: Die Reihenfolgeplanung sorgt dafür, dass die Aufteilung der Ladungen in die zu Beginn einer Serie von überlappenden Arbeitsgängen ermittelte Ladungsgröße beibehalten wird.
- Die sechs Ladungen konkurrieren um die Ressource in Arbeitsgang 10 gemäß den definierten Auswahlregeln für Ressourcen. Einer der Ladungen wird die erforderliche Ressource zugeteilt. Die Ressource beginnt erst dann mit der Verarbeitung der nächsten Ladung, wenn die erste Ladung verarbeitet wurde (falls jedoch mehrere Ressourcen in der Ressourcengruppe enthalten wären, würden die übrigen verfügbaren Ressourcen den anderen Ladungen zugeteilt, und es würde mit der Verarbeitung begonnen).
- Nachdem die erste Ladung verarbeitet wurde, fährt die Ressource direkt mit Arbeitsgang 20 fort. Der Versatz von Arbeitsgang 20 beträgt 0,5 Stunden. Mit der Verarbeitung der ersten Ladung wird also um 9:30 begonnen (30 Minuten nach dem Beginn von Arbeitsgang 10).
- Die Reihenfolgeplanung ignoriert den Versatz von 2 Stunden für Arbeitsgang 30, da der Versatz bei einer Serie von überlappenden Arbeitsgängen immer gleich bleibt. Arbeitsgang 30 beginnt um 10:00 (30 Minuten nach dem Start von Arbeitsgang 20).
- Die Reihenfolgeplanung behält die Aufteilung der Ladungen so lange bei, bis Arbeitsgang 30 beendet wurde. Um 1:00 Uhr fasst sie die Einzelladungen dann wieder zu einer Ladung aus 6 Teilen zusammen, da der nächste Arbeitsgang keine Überlappung zulässt.
- Arbeitsgang 40 beginnt, nachdem Arbeitsgang 30 abgeschlossen wurde.
- In Arbeitsgang 50 ist die Überlappung zulässig. Daher teilt die Reihenfolgeplanung beginnend mit Arbeitsgang 40 die Ladung in 3 Ladungen à 2 Teile auf, wobei der Versatz und der Wert für Arbeitsstunden/Stück aus Arbeitsgang 50 zugrunde gelegt wird.
- Der Versatz von Arbeitsgang 50 beträgt 1 Stunde. Der Arbeitsgang beginnt also um 2:00. Die Aufteilung der Ladung in die zu Beginn dieser Serie überlappender Arbeitsgänge von der Reihenfolgeplanung ermittelte Ladungsgröße wird beibehalten.
- Nachdem Arbeitsgang 50 beendet wurde, fasst die Reihenfolgeplanung die einzelnen Ladungen wieder zu einer Ladung aus 6 Teilen zusammen.
Im Ressourcen-Gantt-Diagramm lässt sich dieses Beispiel folgendermaßen darstellen (jeder Arbeitsgangbalken stellt eine Ladung dar):