Funktionsweise der ereignisbasierten Terminierung
Nachdem der Lauf beendet ist, erstellt die Reihenfolgeplanung Ausgabedaten, mit denen Sie sich einen Überblick verschaffen können, wie gut sich der simulierte Plan bewährt hat. Trat bei einem Arbeitsgang beispielsweise ein Stillstand von einer Stunde auf, können Sie anhand der Übersicht den Anlass für diese unproduktive Zeit feststellen (vielleicht, weil die erforderliche Ressource nicht verfügbar war). Sie können den Plan dann durch entsprechende Anpassung der Daten optimieren, indem Sie z.B. das Startdatum eines vorhergehenden Fertigungsauftrags vorverlegen, damit die Ressource schneller freigegeben wird. Wenn die Ergebnisse zufrieden stellend sind, können Sie eine Ressourcenbelegungsliste ausdrucken, um den Produktionsort mit genügend Personal für die Ausführung des Plans auszustatten.
Informationen über das Trace-Protokoll der Reihenfolgeplanung
Im Trace-Protokoll werden alle von der Reihenfolgeplanung verarbeiteten Ereignisse aufgezeichnet (wenn die umfassende Aufzeichnung auf Detailebene in der Maske Werkstattsteuerungsparameter für das Trace-Protokoll konfiguriert ist). Bei täglichen Aktivitäten in der Reihenfolgeplanung ist das Trace-Protokoll nur für die Fehlerbehebung nützlich. Es lässt sich jedoch sehr gut zur Veranschaulichung der einzelnen Schritte verwenden, die die Reihenfolgeplanung in Reaktion auf die Ereignisse eines Plans unternimmt. Deshalb sind die Ereignisse des Beispiels in diesem Hilfethema in einem Format dargestellt, das der Darstellungsweise im Trace-Protokoll nachempfunden ist (sie wurden zur besseren Klarstellung vereinfacht).
Beispiel für Ereignisverarbeitung
In diesem einfachen Beispiel können Sie nachvollziehen, wie sich Ereignisse für die Reihenfolgeplanung darstellen. Es gelten die folgenden Bedingungen:
- Für Teil BK-110 liegt ein Arbeitsplan mit einem Arbeitsgang, AG110, vor.
- AG110 erfordert eine Ressource der Ressourcengruppe ST1.
- ST1 enthält eine Ressource, Team1. Diese Ressource ist während der in dem Beispiel angenommenen Zeit in der Schicht eingesetzt.
- AG110 hat eine Bearbeitungszeit von 15 Minuten. Die Bearbeitungszeit ist die Zeit, die zur Verarbeitung einer Ladung benötigt wird. Je nachdem, welche Reihenfolgeplanungs-Regel für den Arbeitsgang definiert ist, kann es sich hierbei um einen festgelegten Zeitraum oder um den Zeitbedarf pro Stück handeln. In diesem Beispiel ist die Bearbeitungszeit die pro Stück veranschlagte Zeit.
- FA110-0000 für BK-110 wird am 27.2.2004 um 8:00 Uhr morgens für eine Menge von 3 Stück freigegeben.
- Der Planlauf beginnt am 27.2.2004 um 8:00 Uhr morgens.
Ereignis | Beschreibung |
---|---|
Reihenfolgeplanung vorstellen auf 27.2.2004, 8:00:00 | Die Reihenfolgeplanung wird auf den Zeitpunkt vorgestellt, an dem das erste Ereignis eintritt (für den Planungslauf kann ein früheres Startdatum angegeben sein). |
27.02.2004 8:00:00
Start des FA-Eingangs-Ereignisses für Fertigungsauftrag FA110-0000 Freigeben der Ladungen für Fertigungsauftrag FA110-0000 Erstellen von Ladung 1, Größe 3 Arbeitsgang AG110, als erster ausgewählt |
Der Fertigungsauftrag wird freigegeben, und die Reihenfolgeplanung fasst die Menge in einer Einheit zusammen, die als "Ladung" bezeichnet wird. In den meisten Fällen entspricht eine Ladung der gesamten Fertigungsauftragsmenge. In einigen Fällen kann die Auftragsmenge jedoch in mehrere Ladungen aufgeteilt werden. Der erste Arbeitsgang im Arbeitsplan des Fertigungsauftrags wird identifiziert. |
27.02.2004 8:00:00
Start des Arbeitsgang-Ereignisses Verarbeiten von Arbeitsgang AG110, Ladung 1 von Fertigungsauftrag FA110-0000 Ende der Bewegzeit für Arbeitsgang geplant für 27.2.2004 8:00:00 |
Wäre für diesen Arbeitsgang eine Weitergabezeit definiert worden, hätte die Reihenfolgeplanung die entsprechende Dauer hier berechnet. Bei diesem Beispiel wurde keine Weitergabezeit für den Arbeitsgang definiert. |
27.02.2004 8:00:00
Start des Arbeitsgang-Ereignisses Verarbeiten von Arbeitsgang AG110, Ladung 1 von Fertigungsauftrag FA110-0000 Anfordern der Ressourcengruppe ST1 Anfordern der Ressource Team1 von Gruppe ST1 Zuteilung nicht komplett |
Die Reihenfolgeplanung verzögert die Zuteilung der Ressource zum ersten Ereignis des Arbeitsgangs so lange, bis die Ressource ihre Anforderungswarteschlange auf ausstehende Anforderungen überprüft hat. Eine Anforderung wird in die Anforderungswarteschlange der Ressource gestellt.
Weitere Informationen zu Anforderungswarteschlangen finden Sie unter Verwenden von Reihenfolgeplanungs-Regeln. Diese Verzögerung beruht auf der Annahme, dass ein Arbeitsgang mit höherer Priorität zur selben Zeit eintreffen könnte wie ein Arbeitsgang niedrigerer Priorität, und schafft die Voraussetzungen dafür, dass der kritischere Arbeitsgang die Ressource zugeteilt bekommt. |
27.02.2004 8:00:00
Start der Prüfung der Ressourcenverfügbarkeit für Ressource Team1 Verarbeiten von Arbeitsgang AG110, Ladung 1 von Fertigungsauftrag FA110-0000 Zuordnen einer Einheit aus Ressourcengruppe ST1 Annullieren der Anforderung für Ressourcengruppe ST1 Annullieren der Anforderung für Ressource Team1 aus Ressourcengruppe ST1 Zuordnen der Ressource Team1 von Gruppe ST1 Zuteilung komplett Rüsten nicht erforderlich oder Dauer = 0 Dienstende für Arbeitsgang geplant für 27.2.2004 08:45:00 |
Die Ressource Team1 überprüft ihre Anforderungswarteschlange auf wartende Anforderungen und findet die Anforderung aus der Ladung von Arbeitsgang BK001 vor.
Die Reihenfolgeplanung teilt die Ressource Team1 der Ressourcengruppe ST1 zu und berechnet den Zeitpunkt, an dem der Arbeitsgang abgeschlossen sein wird. |
Reihenfolgeplanung rückt vor auf 27.2.2004, 08:45:00 | Die Reihenfolgeplanung rückt zum nächsten Ereigniszeitpunkt vor. |
27.02.2004 8:45:00
Start des Arbeitsgang-Ereignisses Verarbeiten von Arbeitsgang AG110, Ladung 1 von Fertigungsauftrag FA110-0000 Freigeben einer Einheit aus Ressourcengruppe ST1 Freigeben der Ressource Team1 von Gruppe ST1 Ressource Team1 ist jetzt untätig Ende von KÜHLEN für Arbeitsgang geplant für 27.2.2004 08:45:00 |
Nach Abschluss des Arbeitsgangs wird die Ressource Team1 freigegeben.
Die Ressource ist jetzt unbeschäftigt und steht anderen Arbeitsgängen zur Verfügung. Wäre für diesen Arbeitsgang eine Übergangszeit definiert worden, hätte die Reihenfolgeplanung die entsprechende Dauer hier berechnet. Bei diesem Beispiel wurde keine zusätzliche Nachbearbeitung definiert. |
27.2.2004 8:45:00 Start der Prüfung der Ressourcenverfügbarkeit für Ressource Team1, Anforderungswarteschlange leer | Nachdem eine Ressource freigegeben wurde, überprüft sie, ob während der Zeit, in der sie beschäftigt war, Anforderungen anderer Arbeitsgänge eingegangen sind. Bei diesem Beispiel stehen keine weiteren Anforderungen für die Ressource an. |
27.02.2004 8:45:00
Start des Arbeitsgang-Ereignisses Verarbeiten von Arbeitsgang AG110, Ladung 1 von Fertigungsauftrag FA110-0000 Ende der Verarbeitung gefunden, Auswahl nächster Arbeitsgang Ende der Verarbeitung für Ladung 1 von Fertigungsauftrag FA110-0000 0 wartende Ladungen Fertigungsauftrag FA110-0000 fertig |
Bei jedem Arbeitsgang ist der nächste im Arbeitsplan vorgesehene Arbeitsgang angegeben. Bei diesem Beispiel findet die Reihenfolgeplanung keinen nächsten Arbeitsgang und schließt den Fertigungsauftrag ab. |
Reihenfolgeplanung angehalten, da keine weiteren Fertigungsaufträge zur Verarbeitung anstehen
Reihenfolgeplanung beendet am 27.2.2004, 08:45:00 |
Die Planung ist damit abgeschlossen. |