Wiederherstellen von WIP-Kosten für einen versehentlich abgeschlossenen Fertigungsauftrag

Wenn Sie einen in Verarbeitung befindlichen Fertigungsauftrag versehentlich abschließen, werden alle Kosten, die sich in WIP befanden, auf dem Bestandskorrekturkonto (wenn für das Teil die Ist-Kostenrechnung gilt) oder den Abweichungskonten (bei Standardkostenrechnung) abgeschrieben. Ferner werden die WIP-Kostenperioden des Fertigungsauftrags gelöscht.

Das System erstellt diese Einträge für das Löschen von WIP im Werkstattsteuerungsjournal. Sie können den Status des Fertigungsauftrags auf Freigegeben zurücksetzen, um mit der Verarbeitung fortzufahren. Hierdurch werden jedoch die abgeschrieben Kosten wieder in die WIP verschoben.

Die einzige Möglichkeit, die WIP-Kosten wiederherzustellen, besteht deshalb darin, für den Fertigungsauftrag ein "Nicht-Teilestamm"-Material zu den Gesamtkosten auszugeben, die abgeschrieben worden sind. Hierbei können Sie die Kosten, zu denen das Teil ausgegeben werden muss, sowie das Gegenbuchungskonto für WIP eingeben. Die ausführlichen Schritte lauten wie folgt (lesen Sie vor Ausführung dieses Verfahrens alle Schritte):

Um die abgeschriebenen Beträge zu ermitteln, wechseln Sie zu den Journaltransaktionen im Werkstattsteuerungsjournal, die bei Abschluss des Fertigungsauftrags erstellt wurden. Diese Transaktionen weisen je nachdem, wie der Fertigungsauftrag abgeschlossen wurde, unterschiedliche Referenzen auf:
- Wenn der Fertigungsauftrag in der Maske Fertigungsaufträge abgeschlossen wurde, suchen Sie nach INV JCLS + Fertigungsauftragsnummer.
- Wenn der Fertigungsauftrag über eine Fertigungsauftragstransaktion abgeschlossen wurde, suchen Sie nach INV JFIN + Fertigungsauftragsnummer.
  Die WIP-Konten des Fertigungsauftrags können bis zu fünf Einträge enthalten (Material- und Arbeitskosten, fixe und variable Gemeinkosten sowie Fremdkosten). Wenn das übergeordnete Teil im Fertigungsauftrag den Kostentyp Ist aufweist, ist das Gegenbuchungskonto das Bestandskorrekturkonto. Wenn der Kostentyp Standard lautet, wird das Materialverwendungsabweichungs- und/oder Arbeitsplanabweichungs-Konto als Gegenbuchungskonto verwendet.
Geben Sie ein "Nicht-Teilestamm"-Teil für den Fertigungsauftrag aus. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie die Maske FA-Materialtransaktionen, und fügen Sie eine neue Transaktion für den Fertigungsauftrag hinzu. (Klicken Sie auf eine leere Zeile in der Tabelle, um eine neue Transaktion hinzuzufügen.)
2. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen im Feld Auswählen für Ihre neue Transaktion.
3. Geben Sie im Feld Teil eine Teile-ID ein, die das Verfahren darstellt, beispielsweise "WDHERGEST_WIP_KOSTEN":
4. Geben Sie im Feld Menge den Wert 1 ein.
5. Geben Sie in den fünf Kostenperioden den Betrag ein, der auf den einzelnen WIP-Konten in der jeweiligen Kostenperiode abgeschrieben wurde.
6. Geben Sie im Feld Konto andere das Konto ein, auf dem die Beträge abgeschrieben wurden. Wenn es sich um ein Teil mit Ist-Kostenrechnung handelt, geben Sie das Bestandskorrekturkonto ein, das bei Abschluss des Fertigungsauftrags verwendet wurde. Hierdurch wird eine Umkehrbuchung für den Eintrag erstellt, der bei Abschluss des Fertigungsauftrags in der Bestandskorrektur vorgenommen wurde.
  
  Wenn es sich um ein Teil mit Standardkostenrechnung handelt, waren möglicherweise sowohl die Materialverwendungsabweichung als auch die Arbeitsplanabweichung betroffen. Wenn nur ein Konto betroffen war, geben Sie das entsprechende Konto im Feld Konto andere ein. Wenn beide Konten betroffen waren, geben Sie eines der Konten ein, und geben Sie dann eine allgemeine Journaltransaktion ein, die den entsprechenden Betrag auf das andere Konto zurückbucht.
Klicken Sie auf Verarbeiten, um die Transaktion zu buchen. Es wird die folgende Fehlermeldung angezeigt:

"Für den FA-Arbeitsgang mit [FA-Nummer] und [Arbeitsgangnummer] ist kein FA-Material vorhanden, bei dem das Teil RECVRD_WIP_COST entspricht. Die Hinzufügung wird für das FA-Material verarbeitet."
Klicken Sie auf OK.

Ab jetzt befinden sich alle Kosten wieder auf den WIP-Konten im Hauptbuch und in den WIP-Kostenperioden des Fertigungsauftrags. Ferner werden alle Beträge von den Konten zurückgebucht, von denen sie ursprünglich gelöscht wurden.