Verwenden der Liefertoleranz

Dieses Thema bezieht sich auf APS.

Bei der Planung eines Bedarfs sucht das System zuerst rückwärts nach Deckungen, deren Verfügbarkeit für den Zeitraum zwischen dem Fälligkeitstermin des Bedarfs (bzw. der entsprechenden Uhrzeit) und dem aktuellen Datum bzw. der aktuellen Uhrzeit geplant sind. Wenn die in diesem Zeitraum verfügbaren Deckungen die Bedarfsmenge nicht erfüllen, sucht das System nach verfügbarem Bestand. Ist der Bedarf auch dann noch nicht gedeckt, kann das System die Liefertoleranz verwenden, um nach Zugängen zu suchen, deren Verfügbarkeit für die Zeit NACH dem Fälligkeitstermin des Bedarf geplant ist.

Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Liefertoleranz einzurichten:

  1. Öffnen Sie die Maske Planungsparameter.
  2. Wählen Sie die Registerkarte Erweitert aus.
  3. Aktivieren Sie den Parameter Liefertoleranz anwenden.
  4. Wählen Sie im Menü Aktionen den Befehl Speichern aus, um die Änderungen zu speichern.
  5. Sie haben die Möglichkeit, einen globalen Standardwert für die Toleranz in der Maske Planungsparameter zu definieren, oder in der Maske Teile einen teilespezifischen Toleranzwert festzulegen.

    In beiden Masken definieren Sie das Zeitfenster für die Toleranz im Feld Liefertoleranz. Je nachdem, ob Sie eine positive oder negative Zahl eingeben, verwendet das System ein Zeitfenster von Stunden oder Tagen:

    • Positiver Wert: Das System sucht nach Zugängen ab dem Fälligkeitsdatum bzw. -zeitpunkt des Bedarfs plus der Anzahl der Stunden, die durch den Toleranzparameter festgelegt sind. Beispiel: Wenn der Fälligkeitstermin des Bedarfs auf den 5.03.2004, 9:00 Uhr gelegt wurde, bedeutet ein Toleranzwert von 4, dass der Bedarf jede Deckung verwenden kann, die zwischen der aktuellen Uhrzeit des aktuellen Datums und dem 5.03.2004 um 13:00 Uhr verfügbar wird.
    • Negativer Wert: Das System sucht nach Zugängen ab dem Fälligkeitsdatum des Bedarfs um 00:00 Uhr (Mitternacht) plus (24 Stunden * positiver Toleranzwert). Beispiel: Wenn der Fälligkeitstermin des Bedarfs auf den 5.03.2004, 15:00 Uhr gelegt wurde, bedeutet ein Toleranzwert von -4, dass der Bedarf jede Deckung verwenden kann, die zwischen der aktuellen Uhrzeit des aktuellen Datums und dem 9.03.2004 um 00:00 Uhr verfügbar ist. In diesem Beispiel bedeutet ein Wert von -1, dass der Bedarf jede Deckung verwenden kann, die bis zum 5.03.2004 um 00:00 (gleicher Tag) verfügbar ist.
    Hinweis:  Wird in der Maske Teile ein Wert von 0 eingegeben, bedeutet dies, dass das System die Toleranz auf Teilebene ignorieren und stattdessen den globalen Toleranzwert verwenden soll.
  6. Wählen Sie im Menü Aktionen den Befehl Speichern aus, um die Änderungen zu speichern.
    Hinweis: 
    • Das System wendet die Logik der Liefertoleranz nur an, wenn für die Erfüllung des Bedarfs nicht genügend geplante Zugänge und Bestand verfügbar sind.
    • Das System geht bei der Anwendung dieser Werte von einer 7-Tage-Woche à 24 Stunden aus.
    • Wenn das System Toleranzdeckungen verwenden muss, versucht es, diese weitestmöglich auszuschöpfen, bevor es Bestand oder Deckung verwendet, die vor dem Fälligkeitstermin des Bedarfs verfügbar sind.
    • Bei Verwendung eines Toleranzzugangs wird die Ausnahmemeldung Eingangs (Tol) für diesen Zugang in der Maske Planungsdetail und im Ausnahmebericht angezeigt. Sie müssen den Zugang auf das in dieser Ausnahmemeldung angegebenen Datum verschieben.

BEISPIEL:

Betrachten Sie folgende Angaben zu Bedarf und Deckungen:

  • Bedarf A: Menge 75, fällig am 24.03.2004 um 15:00 Uhr
  • Verfügbarer Bestand: Menge 25, verfügbar am 22.03.2004 um 00:00 Uhr
  • Fertigungsauftrag A: Menge 25, verfügbar am 23.03.2004 um 13:00 Uhr
  • Fertigungsauftrag B: Menge 25, verfügbar am 25.03.2004 um 13:00 Uhr
  • Fertigungsauftrag C: Menge 25, verfügbar am 26.03.2004 um 13:00 Uhr
  • Liefertoleranz_ -2

Bei der Planung dieses Bedarfs führt das System zuerst eine Rückwärtssuche ab dem Fälligkeitstermin durch und findet Fertigungsauftrag A. Anschließend findet es die verfügbare Bestandsmenge, was eine Gesamtmenge von 50 ergibt.

Da die Bedarfsmenge von 75 nicht gedeckt ist, führt das System eine Vorwärtssuche ab dem Fälligkeitstermin durch und wendet dabei den Liefertoleranzfaktor an. Aufgrund der gegebenen Liefertoleranz von -2 erstreckt sich Vorwärtssuche auf die nächsten 48 Stunden nach dem Fälligkeitstermin ab 00:00 Uhr. In diesem Beispiel ermöglicht die Liefertoleranz von -2 dem System, die Menge von 25 aus dem Fertigungsauftrag B zu finden und auf diese Weise den Bedarf zu decken.