Informationen über Phantomteile in MRP und APS

Ein Teil gilt als Phantomteil, wenn in der Maske Teile das Kontrollkästchen Phantomteil ausgewählt wurde. Wenn Sie die APS- oder MRP-Planung ausführen, wird das Phantomteil vom System umgangen. Geplante Aufträge werden nur für die Materialkomponenten in der aktuellen Stückliste des Phantomteils erstellt. Diese Art der Planung verknüpft den Bedarf direkt über das Phantomteil hinweg mit dessen Komponenten.

Das MRP- und APS-System plant Phantomteile in Abhängigkeit von bestimmten Bedingungen auf unterschiedliche Weise. In diesem Thema werden diese Bedingungen und ihre Steuerung beschrieben.

Wenn das Phantomteil ein endgültiges Teil ist

Phantomteile sind üblicherweise untergeordnete Baugruppen. Wenn ein Phantomteil jedoch das endgültige Teil darstellt, plant das System dieses Teil ganz normal und generiert dementsprechend die erforderlichen geplanten Aufträge für das Teil und dessen Komponenten.

Interaktion mit den in den Feldern "Bedarfe akzeptieren" und "Bedarfe weitergeben" definierten Parametern

Das System plant Teile unterschiedlich, je nachdem, wie Sie das Phantomteilkennzeichen und die Felder Bedarfe akzeptieren und Bedarfe weitergeben in der Maske Planungsparameter festlegen.

Weitere Einzelheiten zu den Beziehungen zwischen diesen drei Feldern finden Sie in der Hilfe zum Feld Bedarfe akzeptieren.

Informationen über die Verwendung des Phantombestands

Dieser Abschnitt bezieht sich nur auf APS, da MRP die Verwendung des Phantombestands nicht unterstützt.

Phantomteile werden in der Regel nicht gelagert. Es ist jedoch möglich, dies zu tun (wenn Sie beispielsweise eine Transaktion zur Buchung eines ungeplanten Wareneingangs für ein Phantomteil durchführen). Wenn eine lagergeführte Menge eines Phantomteils verfügbar ist, verringert die APS-Planung die Bedarfsmenge für die Materialkomponenten des Phantoms um den Betrag dieser Lagermenge.

Anpassen der Produktionsstückliste an die Nutzung des Phantombestands

Wenn Sie einen geplanten Auftrag für ein Teil bestätigen, für das ein Phantom in der aktuellen Stückliste existiert, und wenn das System den Komponentenbedarf unter Verwendung des Phantombestands reduziert, wird das Phantomteil NICHT zur Produktionsstückliste für den resultierenden Fertigungsauftrag oder Produktionsplan hinzugefügt. Stattdessen wird die Maske Geplante Phantomverwendung geöffnet. In dieser Maske werden Sie aufgefordert, das Phantomteil zum Fertigungsauftrag oder Produktionsplan hinzuzufügen. Auf diese Weise können Sie steuern, ob das Phantom zur Produktionsstückliste hinzugefügt werden soll. Sie haben die Möglichkeit, in Abhängigkeit von den betrieblichen Abläufen das Phantom zur Produktionsstückliste hinzuzufügen oder nicht.

Wenn das Phantom in der Produktionsstückliste verwendet werden soll, müssen Sie es der Stückliste des Fertigungsauftrags bzw. Produktionsplans als Material hinzufügen. Nachdem Sie das Phantom zur Stückliste hinzugefügt haben, müssen Sie die Bedarfsmenge verringern, indem Sie den Wert im Feld Menge pro für das Phantomteil und dessen Komponenten entsprechend anpassen. Im folgenden Beispiel wird beschrieben, wie Sie dabei vorgehen.