Verwenden von Chargengrößen mit MRP und APS

Sie können für die Chargengrößen von Teilen, die in einem Produktionslauf gefertigt werden, eine Mindest- und eine Höchstmenge festlegen. Das System berücksichtigt dabei vor den Parametern für die Mindestchargengröße (Auftragsminimum) und das Chargengrößeninkrement (Auftragsinkrement) zunächst den Parameter für die maximale Chargengröße (Maximale Auftragsmenge). Alle im vorliegenden Hilfethema beschriebenen Parameter befinden sich auf der Registerkarte Planung der Maske Teile oder der Maske Multi-Site-Teile.

Die in diesem Hilfethema beschriebenen Felder gelten nur für die MRP- und APS-Planung. Die für die Teilekosten zu verwendende Chargengröße wird im Feld Chargengröße definiert.

Verwenden der maximalen Auftragsmenge

Hinweis:  Dieser Abschnitt bezieht sich nur auf APS, da MRP keine maximale Auftragsmenge unterstützt.

Indem Sie einem Teil einen Wert im Feld Maximale Auftragsmenge zuordnen, können Sie einen Bedarf über mehrere Ressourcen laden, um die Effizienz und Geschwindigkeit zu erhöhen. Dieser Parameter bezieht sich ausschließlich auf endgültige gefertigte Teile (nur übergeordnete Teile, und nicht deren Komponenten). Bei der Planung eines Bedarfs für ein endgültiges Teil teilt das System die Auftragsmenge in mehrere Auslastungen mit der unter maximale Auftragsmenge angegebenen Größe ein. Beispiel: Wenn die maximale Auftragsmenge 50 ist und die Auftragsmenge 100, plant das System zwei Auslastungen mit einer Menge von jeweils 50 und behandelt jede Auslastung als separaten Bedarf. Das System berücksichtigt für alle Auslastungen auf jeder Ebene der Stückliste geplante Deckungen, Bestand, Ausschuss/Schwund sowie Auftragsminimum und Auftragsinkrement.

In die letzte Auslastung geht zusätzlich der verbleibende Rest der Originalmenge ein. Liegt die maximale Auftragsmenge beispielsweise bei 1000 und beläuft sich der Auftrag auf 100.002 Stück, plant das System 99 Auslastungen mit je 1000 Stück und eine Auslastung mit 1002 Stück.

Wenn Sie die Funktion zur Konsolidierung geplanter Aufträge nicht verwenden, erstellt das System einen geplanten Auftrag für jede von der Funktion maximale Auftragsmenge erstellte Auslastung. Diese Auslastungen werden auch in den Bedarfsdetails in der Maske Bedarfsdetails APS angezeigt. Darüber hinaus können Sie die einzelnen Auslastungen in der Maske Ressourcen-Gantt-Diagramm - APS anzeigen.

Hinweis: 

Wenn für das übergeordnete Teil der Parameter maximale Auftragsmenge und für die Komponenten der Parameter Auftragsminimum verwendet wird, kann es vorkommen, dass das System unnötigerweise übermäßige geplante Deckungen generiert. In diesem Fall können Sie den Parameter Zugangsumplanung für gefertigte Teile in der Maske Planungsparameter und im Teiledatensatz für das übergeordnete Teil aktivieren.

Verwenden des Auftragsminimums/Auftragsinkrements

Über die Parameter Auftragsminimum und Auftragsinkrement können Sie die Fertigung von Teilen in einer Mindestchargengröße und mit einem bestimmten Inkrement steuern. Auftragsminimum und Auftragsinkrement sind die Chargengrößen für Fertigungsteile und die empfohlenen Zugangsauftragsgrößen für Kaufteile. Wenn die Bedarfsmenge geringer als das Auftragsminimum ist, erstellt das System einen geplanten Auftrag über das Auftragsminimum. Wenn das Auftragsminimum geringer als die Bedarfsmenge ist, fügt das System dem Auftragsminimum Auftragsinkremente hinzu, bis die geplante Bestellmenge größer oder gleich der Bedarfsmenge ist. Beträgt der Wert 0, so wendet das System weder ein Auftragsminimum noch ein Inkrement an. In der folgenden Tabelle werden einige Beispiele gezeigt.

Hinweis: Wenn Sie MRP verwenden, entspricht die PLN-Menge mindestens der Menge der Mindestbestellmenge und wird aufgerundet, sodass die PLN-Menge ein Mehrfaches der Auftragsinkrementmenge ist.
Auftragsminimum Auftragsinkrement Bedarfsmge APS-PLN-Menge MRP-PLN-Menge
1 50 1 1 50
3 50 1 3 50
3 50 10 53 50
1 50 50 51 50
50 50 50 50 50
50 50 51 100 100
0 50 51 100 100
0 50 10 50 50
10 0 8 10 10
Hinweis:  Aus den Berechnungen des Auftragsminimums/Auftragsinkrements resultierende verbleibende Mengen können für andere Bedarfe verwendet werden.

Behalten Sie dabei aber den Hauptzweck von APS im Hinterkopf, nämlich jeden Auftrag genau zu planen und zum richtigen Zeitpunkt nur die wirklich benötigten Mengen zu fertigen und einzukaufen; nur so können Sie mit größtmöglicher Flexibilität auf wechselnden Kundenbedarf reagieren. Die Verwendung eines Auftragsminimums und Auftragsinkrements im APS-Planungsmodus kann zu einer Verlängerung des Zeitbedarfs führen, zur Erhöhung des Bestands und zur Anhäufung von Mengen in der Werkstatt, die nicht benötigt werden.