Informationen über Ausnahmemeldungen

Im Rahmen der Funktionen APS-Planung, MRP-Planung und HPP-Verarbeitung werden verschiedene Meldungen generiert, die zur Beschreibung etwaiger Unregelmäßigkeiten beitragen, die bei der Ausführung der Anwendungen auftreten können. Zu jeder Meldung existiert eine spezielle Korrekturmaßnahme.

Sie können die Ausnahmemeldungen in den Masken Planungsdetail und Details interne Umlagerung anzeigen oder den Ausnahmebericht ausführen, falls Sie eine Liste der Ausnahmemeldungen drucken möchten.

Die einzelnen Ausnahmemeldungen werden im Folgenden beschrieben:

Ausnahmemeldung Beschreibung
HPP-Auftrag zufügen (Wird nur von der HPP-Verarbeitung erstellt und nur im Bericht Hauptplanung angezeigt.) Vor Beginn des aktuellen Datums zuzüglich des HPP-Planungszeitraums wird die Summe aus verfügbarem Bestand und geplanten Eingängen durch die Bedarfe überschritten. Erstellen Sie über die Maske Hauptproduktionsplan zur Erfüllung der Bedarfe einen HPP-Eingang.
X-Ref Eingang: Menge 9999,999 Die im Eingang (Zugangsauftrag) angegebene Menge weicht von der Menge der per Querverweis verbundenen Anforderung (Bedarfsauftrag) ab. Für den Planungsprozess wird davon ausgegangen, dass der Eingang die Anforderungen erfüllt, aber Sie müssen die Menge im Eingang korrigieren. Wenn beispielsweise ein Querverweis zwischen einem Kundenauftrag und einem Fertigungsauftrag besteht und Sie die Kundenauftragsmenge erhöhen, muss auch die Fertigungsauftragsmenge entsprechend erhöht werden. Zusammen mit dieser Meldung wird die neue Menge ausgegeben, die aus dem Fertigungsauftrag hervorgehen muss.
Hinweis: Werden in einem Kundenauftrag sowohl Menge als auch Datum geändert, wird lediglich eine Meldung zum Datum gedruckt (X-Ref Eingang: umterminieren). Die Meldung zur Menge wird nur im Falle der Beibehaltung des Datums angezeigt.
X-Ref Eingang: umterminieren JJJJ-MM-TT Das im Eingang (Zugangsauftrag) angegebene Datum liegt nach dem Datum der per Querverweis verbundenen Anforderung (Bedarfsauftrag). Für den Planungsprozess wird davon ausgegangen, dass der Eingang die Anforderungen erfüllt, aber Sie müssen das Datum im Eingang korrigieren. Wenn beispielweise ein Querverweis zwischen einem Kundenauftrag und einem Fertigungsauftrag besteht und Sie das Fälligkeitsdatum des Kundenauftrags ändern, müssen Sie das Enddatum des Fertigungsauftrags an das neue Fälligkeitsdatum des Kundenauftrags anpassen. Das Gleiche gilt für Bestellungen. In der Meldung wird angegeben, welches neue Datum für den Eingang festgelegt werden soll. Die Ausgabe dieser Ausnahmemeldung kann durch den Toleranzfaktor Bestellung und den Toleranzfaktor Fertigungsauftrag in der Maske Planungsparameter gesteuert werden.
Verkürzt 999 Tage (Verspätet 999) Das APS-System hat zur Erfüllung eines Bedarfs unter Verwendung des Verkürzten Zeitbedarfs eines Teils einen geplanten Eingang erstellt. Die hier angezeigte Anzahl an Tagen steht für die Differenz zwischen Standardzeitbedarf und verkürztem Zeitbedarf. Die Anzahl in Klammern wird nur dann angezeigt, wenn der anfordernde/übergeordnete Auftrag aufgrund dieses Eingangs zu spät erteilt wurde.
Datum außerh. d. Werkst.-Kalender Das Datum des Datensatzes ist nicht im aktuellen FTag-Kalender enthalten.
Anfangsbestand negativ Die aktuelle Bestandsmenge liegt unter Null. Diese Situation kann eintreten, wenn Sie das Negativbestandskennzeichen in der Maske Bestandsparameter ausgewählt haben (dadurch wird eine negative Bestandsmenge ermöglicht).
Eingang vorziehen: JJJJ-MM-TT Wenn Sie MRP verwenden und das System feststellt, dass ein Fertigungsauftrag oder ein Bestelleingang vor dem aktuellen Fälligkeitstermin benötigt wird, wird eine Ausnahmemeldung angezeigt, in der ein Datum zur Neuplanung enthalten ist.

Der Bedarf, der die Anforderung erstellt hat, wurde auf ein früheres Datum vorgezogen (dies geschieht normalerweise, weil APS die Zugangsverwendung gemäß der Logik für die Zugangsumplanung für Kaufteile von einem späteren Bedarf auf einen früheren Bedarf verschoben hat). Die Bestellung wird nun früher benötigt als ursprünglich bei der Erstellung angegeben. Die Ausnahmemeldung schlägt vor, den Fälligkeitstermin der Bestellung an das frühere Bedarfsdatum anzupassen. Das System teilt diesen Zugang in der Annahme zu, dass Sie die Bestellung wie vorgeschlagen verschieben. Es erstellt KEINE zusätzlichen geplanten Bestellungen (PPOs), um die Bedarfsänderung abzudecken. Das System schlägt jedoch nur vor, den Fälligkeitstermin auf ein Datum innerhalb des Zeitbedarfs für das Teil zu verschieben.

Zum Beispiel: Fall 1 (Zeitbedarf: 10 Tage)

  • Aktuelles Datum: 1.6.
  • Ursprünglicher Fälligkeitstermin des Bedarfs: 19.6.
  • Das System erstellt am 19.6. eine PPO, um den Bedarf zu erfüllen.
  • Sie bestätigen die PPO am 19.6. als Bestellung.
  • Das System ändert die Zugangszuteilung in einen am 5.6. fälligen Bedarf.
  • Es wird eine Ausnahmemeldung vom Typ Vorziehen generiert, die Ihnen vorschlägt, den Fälligkeitstermin der Bestellung auf den 11.6. vorzuziehen (aktuelles Datum + 10-tägiger Zeitbedarf = 11.6.).

Fall 2 (Zeitbedarf: 2 Tage)

  • Aktuelles Datum: 1.6.
  • Ursprünglicher Fälligkeitstermin des Bedarfs: 19.6.
  • Das System erstellt am 19.6. eine PPO.
  • Sie bestätigen die PPO am 19.6. als Bestellung.
  • Das System ändert die Zugangszuteilung in einen am 5.6. fälligen Bedarf.
  • Es wird eine Ausnahmemeldung vom Typ Vorziehen generiert, die Ihnen vorschlägt, den Fälligkeitstermin der Bestellung auf den 5.6. vorzuziehen.
Eingangsbeleg (Tol): JJJJ-MM-TT Das APS-System hat einen Eingang (z. B. ein Bestellteil) verwendet, das erst nach dem Fälligkeitstermin des Bedarfs verfügbar ist. Die Verspätung liegt innerhalb der unter Liefertoleranz festgelegten Wert. Verschieben Sie den Eingang auf das in der Ausnahmemeldung angegebene Datum.

Wenn das System diesen Eingang auf mehrere Bedarfe anwendet, bezieht sich dieses Datum auf den frühesten Bedarf.

Eingang verschieben: JJJJ-MM-TT Wenn Sie MRP verwenden und das System feststellt, dass ein Fertigungsauftrag oder ein Bestelleingang nach dem aktuellen Fälligkeitstermin benötigt wird, wird eine Ausnahmemeldung angezeigt, in der ein Datum zur Neuplanung enthalten ist.

Wenn Sie APS verwenden, tritt diese Ausnahme auf, wenn die Parameter Zugangsumplanung für Kaufteile und Bestellausnahmen generieren aktiviert sind. Der Bedarf, der diese Anforderung erstellt hat, wurde auf ein späteres Datum verschoben. In dieser Meldung wird das Datum vorgeschlagen, auf das der Fälligkeitstermin der Bestellung aufgrund einer veränderten Anforderung verschoben werden soll. Zum Beispiel: Ein Auftrag verlangt eine Menge eines Kaufteils am 01. 06. 2002. Der Kunde ruft an und verschiebt den Auftrag zu einem neuen Fälligkeitsdatum am 10. 06. 2002. Nach Ausführung von APS wird als Verfügbarkeitstermin der eingehenden Deckung im System der 01.06.2002 angezeigt. Der Bedarf ist allerdings erst am 10.06.2002 fällig. Mit dieser Ausnahmemeldung wird vorgeschlagen, die Bestellung auf den 10.06.2002 zu verschieben. Das System geht davon aus, dass dieser Vorschlag umgesetzt wird.

Bestand unter Sicherheitsbestand Diese Ausnahme tritt auf, wenn die anfänglich erwartete oder aktuell verfügbare Menge eines Teils unterhalb des (in der Maske Teil/Lager angegebenen) Sicherheitsbestands liegt. Wenn diese Ausnahmemeldung angezeigt wird, wird ein geplanter Auftrag zur Auffüllung des Sicherheitsbestands erstellt. Diese Ausnahmemeldung wird nur für Teile mit einem definierten Sicherheitsbestand definiert. Und die Sicherheitsbestandsebene, die bei der Definition dieser Ausnahmen verwendet wird, wird nicht durch negative Bestandsmengen korrigiert.

Siehe Auffüllung des Sicherheitsbestands.

Beleg nicht nötig Diese Meldung wird angezeigt, wenn der letzte Eingang eines Teils wegfallen kann, ohne dass der Bestand unter den Sicherheitsbestand abfällt. Sie weist darauf hin, dass der Eingang zur Erfüllung des Bedarfs nicht mehr benötigt wird. Entfernen Sie den angegebenen Eingang. Bei Fertigungsaufträgen oder Produktionsplänen für Fertigungsteile kann pro Teil höchstens eine dieser Meldungen angezeigt werden. Bei Bestellungen wird für jeden nicht benötigten Eingang eine separate Ausnahmemeldung angezeigt.
Auftrag freigeben (HPP-Teil): JJJJ-MM-TT (Wird nur von der HPP-Verarbeitung erstellt und nur im Bericht Hauptplanung angezeigt.) Diese Meldung ist in erster Linie als Aufforderung anzusehen, einen HPP-Eingang zu bestätigen und in einen Fertigungsauftrag oder eine Bestellung umzuwandeln. Sie wird angezeigt, wenn das berechnete Abrufdatum (Fälligkeitstermin - Zeitbedarf) für den HPP-Eingang vor dem aktuellen Datum liegt. Zum anderen ist die Meldung als Aufforderung zum Abruf eines bestätigten Fertigungsauftrags oder einer geplanten Bestellposition (für ein HPP-Teil) zu betrachten, dessen bzw. deren berechnetes Abrufdatum vor dem aktuellen Datum liegt. Bei dem in der Meldung angezeigten Datum handelt es sich um den Fälligkeitstermin/das Enddatum. Es dient lediglich als Referenz und hat ansonsten keine weitere Bedeutung. Die erwähnte Ausnahme wird in den folgenden Situationen ausgegeben:
  • Bestellposition mit dem "Status" Geplant, wenn: (Fälligkeitstermin der Bestellposition - Zeitbedarf für Anlieferung/Eingang - Zeitbedarf für Dokumente) < Aktuelles Datum
  • Fertigungsauftrag oder Kuppelprodukt-FA mit Status "Fest", wenn: (FA-Startdatum - Zeitbedarf für Anlieferung/Eingang - Zeitbedarf für Dokumente) < Aktuelles Datum
  • HPP-Eingang, wenn: (HPP-Fälligkeitstermin - Fester Zeitbedarf - Variabler Zeitbedarf - Zeitbedarf für Anlieferung/Eingang - Zeitbedarf für Dokumente) < Aktuelles Datum
Erwarteter verspäteter Eingang (999) Tage Im MRP-Modus weist diese Meldung darauf hin, dass der Fälligkeitstermin für den Eingang vor dem aktuellen Datum liegt. Das bedeutet, es handelt sich um eine Verspätung. Im APS-Modus kann diese Meldung ausgegeben werden, wenn das (im Rahmen der APS-Planung berechnete) erwartete Fertigstellungsdatum des Eingangs hinter dem Fälligkeitstermin des Eingangs liegt. Die Meldung erhält die Anzahl der Verspätungstage.
Erwartete Verspätung Anforderung (999) Tage Im MRP-Modus besagt diese Meldung, dass die übergeordnete Anforderung für diesen zugeordneten Zugang über einen Fälligkeitstermin verfügt, der vor dem aktuellen Datum liegt. Im APS-Modus kann diese Meldung ausgegeben werden, wenn das zugeordnete (im Rahmen der APS-Planung berechnete) erwartete Fertigstellungsdatum des Eingangs hinter dem Fälligkeitstermin der übergeordneten Anforderung liegt. Zum anderen weist die Meldung darauf hin, dass der errechnete Termmin nach dem Fälligkeitstermin der Anforderung liegt. Die Meldung erhält die Anzahl der Verspätungstage.