Buchhalterische Berücksichtigung bei umgekehrter Umsatzsteuerschuldnerschaft
In der Regel muss der Erbringer einer Dienstleistung den Steuerbehörden eine buchhalterische Abrechnung der für die Dienstleistung geschuldeten Umsatzsteuer vorlegen. In einigen Fällen muss jedoch der Empfänger und nicht der Erbringer der Leistung die für die Leistung geschuldete Umsatzsteuer abrechnen. Dies ist der Fall, wenn der Empfänger in einem EU-Mitgliedstaat ansässig ist und der Erbringer in einem anderen Land. Dies wird als Umkehr der Steuerschuldnerschaft (oder Reverse Charge-Verfahren) bezeichnet.
Die Reverse Charge-Steuer wird als Prozentsatz einer Buchung angesetzt und berechnet. In einem Steuerkonto wird ein Soll und in einem entsprechenden Gegenkonto ein Haben gebucht. Die Reverse Charge ermöglicht die Gegenbuchung im Rahmen des grenzüberschreitenden Warenaustauschs, wenn Sie die Transaktion erfassen, aber keine Zahlung vornehmen möchten.
Einrichten des Reverse Charge-Verfahrens zur Abrechnung der Umsatzsteuer
Stellen Sie sicher, dass die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:
- Die Kategorie Umkehr Steuerschuld ist standardmäßig in der Maske Kategorien für EU-Umsatzsteuermeldung vorhanden. Sie können eine Beschreibung für die Kategorie angeben.
- In der Maske Allgemeine Parameter ist die Option EU-Berichtswesen aktivieren ausgewählt.
- Richten Sie in der Maske Steuercodes einen Steuercode mit dem Steuersatz ein, der den Umsatzsteuerkosten zugeordnet werden soll. Legen Sie die Kategorie auf Umkehr Steuerschuld fest.
Beispiel
Ihr Unternehmen erwirbt von einem Anbieter in einem anderen Land eine umsatzsteuerpflichtige Leistung.
- Ein Anwender richtet den Steuercode 19 mit einem Steuersatz von 19% und mit der Kategorie Umkehr Steuerschuld ein. Die entsprechenden Steuerkonten werden angelegt, einschließlich dem Erwerb-USt-Konto.
- Ein Anwender erstellt eine Bestellung, die auf Kopfebene als steuerbar definiert ist.
- Der Anwender fügt eine Bestellposition für die Leistung hinzu und weist der Bestellposition Steuercode 19 zu.
- Nachdem die Bestellung eingeht, erstellt ein Anwender einen Beleg mit der Maske Kreditorentransaktionen generieren oder Beleggenerator.
- In der Maske Belegkorrektur - Zuordnungen können Sie feststellen, dass Steuergegenbuchungen erstellt wurden. Mit dem Beleg sind statt der zwei Standardzuordnungen drei Zuordnungen verknüpft. Die Nummer des Gegenkontos wird aus dem in der Maske Steuercodes festgelegten Erwerb-USt-Kontos abgeleitet.
- Ein Anwender bucht den Beleg in der Maske Kreditorenbelegbuchung.
- Der Beleg wird in der Maske Gebuchte Kreditorentransaktionen - Übersicht angezeigt.
- Im Bericht 'Umsatzsteuer' können Anwender nach Kategorie sortieren. Auf diese Weise können Sie die Transaktionen anzeigen, bei denen der Steuercode die Kategorie Umkehr Steuerschuld aufweist.